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Euregioverlag - Kassel & Region, Kunst & Kultur
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Leben in Kassel
Eine Liebeserklärung



Mit Beiträgen von Mo Asumang, Friedrich W. Block, Rolf Breitenstein, Peter-Matthias Gaede, Dieter Grimm, Axel Halle, William W. Hallo, Oliver Heilwagen, Hans-Dieter Hillmoth, Georg Lewandowski, Bernd F. Lunkewitz, Verena Joos, Ludolf von Mackensen, Hubertus Meyer-Burckhardt, Claus-Peter Müller von der Grün, Alfred Nemeczek, Bernd Naumann, Wolfgang Pape, Helmut Reitze, Helmuth Schneider, Klaus Siebenhaar, Michael Stürmer, Heike Wiehle-Timm und Brigitte Zypries



Umfang: 176 S. mit 81 Farbfotos, vierfarbig, gebunden



euregioverlag 2003

ISBN: 978-3-933617-15-6



Dieses Buch über das "Leben in Kassel" ist eine Liebeserklärung der besonderen Art: schwärmerisch, feinsinnig und humorvoll vorgetragen von Ehemaligen und Zugereisten. Aus den vielstimmigen Beiträgen der Liebhaber entsteht ein facettenreiches Bild der Stadt, das Kennern wie Freunden manch überraschenden Einblick ins Kasseler Leben zwischen gestern und heute zu bieten hat.
Preis: 14.90 €
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Rezensionen
"Liebe auf den zweiten Blick. Das Buch 'Leben in Kassel' ist eine Liebeserklärung an die Stadt

Vielleicht ist die Liebe auf den zweiten Blick die bessere, eine ehrlichere Liebe, eine, bei der die inneren Werte zählen. Das gilt auch für Städte, in denen wir groß geworden sind, leben, arbeiten oder die wir besuchen. In 'Leben in Kassel – Eine Liebeserklärung' zeichnen prominente Persönlichkeiten aus Kassel ein Bild der Stadt, das meist sehr persönlich ist, oft kritisch, aber immer liebevoll. Viele der Autoren sind hier geboren oder aufgewachsen, haben entscheidende Jahre hier verbracht und sich dann – geografisch – oft weit von Kassel entfernt und sind doch mit der Stadt verbunden geblieben. Viele der Autoren sind heute Mitglieder des Kassel-Beirates.

Das Buch zeigt Kassel aus ganz verschiedenen Perspektiven. Jeder Leser kann die Stadt neu entdecken. Hubertus Meyer-Burckhardt, Produzent und Vorstandsmitglied des Axel Springer Verlages, schreibt zum Beispiel in seiner 'Liebeserklärung an einen herben Menschenschlag', dass man mit dem Kasseläner 'nicht zu den Sternen reist, sondern mit ihm durchs Leben geht'. Seine Liebeserklärung ist authentisch und herzlich. 'Bausparvertrag statt Luftschloss. Sozusagen.' Peter-Matthias Gaede, Chefredakteur von GEO, erlaubt uns Einblicke in seine ganz private Schatzkiste an Erinnerungen. Genau wie Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, dessen Lieblingsplatz in Kassel der Altmarkt ist. Sie zeigen ein Kassel, das seine Schönheit durch Erlebnisse erhält. Denn wie Gaede es beschreibt: 'In einer Stadt gelebt zu haben, Stadtverwaldung: Ein Teil von Joseph Beuys '7000 Eichen' bedeutet [vielmehr], sie als Raum privater Erlebnisse und gesellschaftlicher Ereignisse in der Biografie zu fühlen.' Und genau das ist es, was eine Stadt ausmacht. Das Gefühl, wenn man bestimmte Gerüche in der Nase hat, kurze Momente, Erlebnisse, die in einem aufflackern.

Aber das Leben in Kassel ist auch bestimmt von seiner Geschichte und seiner Kultur, und auch die kommen nicht zu kurz. Die Geschichte der Kasseler Gesellschaft (Oliver Heilwagen, freier Journalist), der Residenzstadt Kassel (Klaus Siebenhaar, Verleger) oder der tragischen Bombennacht im Oktober 1943 und deren Auswirkungen auf Kassel (Michael Stürmer, Journalist) fehlen genauso wenig wie die Entwicklung der Universität Kassel (Helmuth Schneider, Historiker, Uni Kassel) oder Kassel als Industriestandort (Claus Peter Müller von der Grün, Journalist).

Der letzte Beitrag des Buches kommt von Axel Halle, Direktor der Unibibliothek. Seine Traumstadt Kassel ist charakterisiert durch ein dynamisches und modernes Wirtschaftsleben, ist eine Kombination von Urbanität und Kultur. Für ihn ist ganz klar: ''Ab nach Kassel' wird ganz positiv interpretiert werden, nach dem Motto: Da muss man einfach gewesen sein und wieder hinfahren, wenn man schon nicht dauerhaft dort wohnen kann.'

(Amira El Ahl in der HNA vom 23. Juni 2003)



„Genau der richtige Lesestoff für Zeitgenossen, die immer nur an dieser Stadt herummäkeln. Das im euregioverlag entstandene Buch (...) leistet hervorragende Überzeugungsarbeit.“ (Kulturmagazin K)
Mehr Infos
Die Edition vereint Artikel über Kunst & Kultur, Wirtschaft & Gesellschaft der Stadt Kassel mit zwölf „Liebeserklärungen aus der Fremde“. Inspiriert durch Kindheits- und Jugenderinnerungen haben AutorInnen unterschiedlicher Generationen in ihren Texten aufgezeichnet, was ihre Verbundenheit mit Kassel ausmacht, was ihre Zuneigung aufrecht erhält und ihre Liebe aus der Distanz begründet. Die poetischen, witzigen, manchmal wehmütigen, auch kritisch oder distanzierten Texte zeichnen ein facettenreiches Bild der Stadt über mehrere Jahrzehnte, das Kennern wie Freunden manch überraschenden Einblick ins Kasseler Leben zwischen gestern und heute bietet.
Inhalt
Vorwort

Georg Lewandowski



Liebeserklärung an einen herben Menschenschlag

Hubertus Meyer-Burckhardt



Die Kasseler Gesellschaft

Oliver Heilwagen



Liebeserklärung an die Stadt Kassel

Mo Asumang



Das romantische Kassel – Ein Versuch

Klaus Siebenhaar



Kassel, wo es am schönsten ist – Die Orangerie

Heike Wiehle-Timm



Hommage an eine lädierte Schönheit

Michael Stürmer



Kassel, wo es am schönsten ist – Die Feerenstraße

Dieter Grimm



Erinnerungen aus der Ferne: eine Dialektik

William W. Hallo



Das Strahlende, die Grauwerte, die Mitte

Peter-Matthias Gaede



Kassel im Zentrum der Moderne: Die documenta-Story

Alfred Nemeczek



Unter Kunst

Bernd Naumann



Kunst aus der Mitte

Friedrich W. Block



Mäh sin Mäh

Hans-Dieter Hillmoth



Das Kasseler Musik- und Theaterleben – ein kleiner historischer Spaziergang

Verena Joos



Mein Lieblingsplatz – Der Altmarkt

Helmut Reitze



Unternehmen Kassel – Wirtschaft in Porträts

Claus Peter Müller-von der Grün



Der Konsumberg

Bernd F. Lunkewitz



Unter dem Genius des Herkules: Wurzeln der Kultur, Naturwissenschaft und Technik in Kassel

Ludolf von Mackensen



Immer diese Lehrer!

Rolf Breitenstein



Die Erben der Brüder Grimm – Wissenschaft und Forschung an der Universität Kassel

Helmuth Schneider



“Liebeserklärung an Kassel” – Schnee von gestern?

Wolfgang Pape



Kassel, wo es am schönsten ist – Die Friedrich-Ebert-Straße

Brigitte Zypries



Vielleicht eine Liebe auf den zweiten Blick

Brigitte Zypries



Traumstadt Kassel – Ein Zukunftsentwurf

Axel Halle
Vorwort
Wer nach Kassel kommt oder hier lebt, der kann im drittgrößten Museumsstandort Deutschlands kulturellen Reichtum genießen: In zahlreichen Sammlungen, in der zeitgenössischen Kunst- und Kulturszene, in Forschungsstätten, in deinem Staatstheater, dessen Orchester auf eine 500jährige Tradition zurückblicken kann und nicht zuletzt in den großartig angelegten Landschaftsparks Wilhelmshöhe und Karlsaue. Das Brüder Grimm-Museum beispielsweise ist eine Museums- und Forschungsinstitution mit internationalem Charakter, dessen Grundstock Handchriften und Manuskripte der Brüder Jacob und Wilhelm bilden, die in Kassel lebten. Die von Arnold Bode ins Leben gerufene documenta gilt seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten als die einflussreichste Ausstellung moderner Kunst, durch die Kassel weltweit ein Begriff ist. 1999 hat Kassel von der Hessischen Landesregierung offiziell den Titel "documenta-Stadt" erhalten.



Aber wir wissen auch: Kassel ist ein Ort, dessen Tradition und Schönheit sich nicht auf den erstn Blick erschließen. Nach der flächendeckenden Zerstörung des 2. Weltkriegs wiederaufgebaut, zeigt diese Stadt wie kaum eine andere epochale Veränderungen: von der kurfürstlichen Residenzstadt zur Industriestadt, von der "autogerechten" Stadtplanung der fünfziger Jahre zur "kritischen Rekonstruktion" der Unterneustadt in den Neunzigern. Kassel lebt mit seinen Widersprüchen, seinen architektonischen Brüchen, seinen sichtbaren und verborgenen Schätzen - und bewirbt sich mit einem breit angelegten Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger darum, Europas Kulturhauptstadt 2010 zu werden.



Als ein Einwohner, der nicht an der Fulda geboren wurde, sondern am Ende der Kriegswirren hier seine Heimat fand, bin ich den langsamen Weg der Annäherung an diese Stadt und ihre Menschen gegangen. Er hat mich von der Peripherie, dem Mattenberg, in das Zentrum - das Kasseler Rathaus - geführt, in das mich im Jahr 1993 Kasseler, Kasselaner und Kasseläner gewählt haben. Auf dieser langen Wegstrecke hat sich meine Liebe zu Kassel und zu seinen Menschen entwickelt.



Damit stehe ich nicht allein. Das wird in diesem Buch durch zwölf "Liebeserklärungen aus der Fremde" deutlich. Inspiriert durch Kindheits- und Jugenderinnerungen haben Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Generationen in ihren Texten aufgezeichnet, was ihre Verbundenheit mit Kassel ausmacht, was ihre Zuneigung aufrecht erhält und ihre Liebe aus der Distanz begründet. Ganz gleich, ob die Texte poetisch, witzig, ein wenig wehmütig, auch kritisch oder distanziert sind, es entsteht ein facettenreiches Bild über mehrere Jahrzehnte. "Kasseläner, die lange weg sind, unterscheiden sich nicht von denen, die nie weg waren", schreibt Hubertus Meyer-Burckhardt vielsagend in seinem Beitrag. Ihm, wie allen Autoren, die ihre Liebeserklärung formuliert haben, möchte ich sehr herzlich danken für die in wunderbare Formen umgesetzte Erinnerungsarbeit.



Eine ungewöhnliche Perspektive bietet dieser Blick auf Kassel aus zeitlicher und räumlicher Ferne. Eröffnet hat sie der Kassel-Beirat, dessen Mitglieder die Stadt Kassel in Fragen des Stadtmarketings und der Kulturentwicklung unterstützen. Dem Beirat gehören Peter-Matthias Gaede, Dr. Werner Hahn, Hans-Dieter Hillmoth, Dr. Jürgen Jacob, Peter Kleim, Edgar Meister, Hubertus Meyer-Burckhardt, Bernd Naumann, Dr. Wolfgang Pape, Dr. Helmut Reitze, Prof. Dr. Klaus Siebenhaar, Dr. Martin Willich und Brigitte Zypries an. Alle haben einen Teil ihrer Lebenszeit in Kassel verbracht udn sind heute in anderen Regionen zu Hause. Daher kennen sie die Stadt aus der Nähe und von fern.



Professor Klaus Siebenhaar, selbst Verleger in Berlin, hat den zahlreichen Anregungen, Ideen und Vorschlägen aus diesem Kreis eine Form gegeben und das Konzept für die vorliegende Publikation entwickelt.



Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Kassels sind die Themen der weiteren Kapitel. Der Komplexität der Gegenstände entsprechend ist hier kein geschlossenes Panorama zu erwarten. Vielmehr eröffnen sich den Leserinnen und Lesern Fenster zu Zeiten und Tehmen, die eine anspruchsvolle, interessante, ja spannende Lektüre versprechen.



Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die Unterstützung, die sie mir und diesem Buchprojekt haben zukommen lassen.



Kassel, im Mai 2003

Georg Lewandowski

Oberbürgermeister der Stadt Kassel
Leseproben
Hubertus Meyer-Burckhardt:

Liebeserklärung an einen herben Menschenschlag



...Ich bin um eine Liebeserklärung gebeten worden, eine Liebeserklärung an den Kasseläner, also an einen wohl "herben Menschenschlag". Normalerweise möchte man bei einer Liebeserklärung ja die Gewissheit haben, der Einzige zu sein. Das ist hier ganz anders. Ich möchte Sie gewissermaßen mit meiner Zuneigung für diese Stadt infizieren. Aber ich warne Sie. Auch hier empfiehlt es sich, auf barocke, gar opulente Emotionen zu verzichten. Ganz oder gar nicht, lieben ja, verlieben - schon schwieriger. Der Kasseläner eignet sich nicht als Projektionsfläche für den Schwärmenden. Mit ihm reist man nicht zu den Sternen, mit ihm geht man durchs Leben. Bausparvertrag statt Luftschloss. Sozusagen...





Bernd Naumann:

Unter Kunst



Sie hieß Karla und hatte allerliebste Sommersprossen, und als ich sie das AktionsTheaterKassel erste Mal sah, trug sie einen rosa Frottee-Bikini und aus dem Kofferradio auf der Decke im Auebad sang John Lennon "Eleonor Rigby". Sie wurde meine erste Freundin. Wir waren ja noch Kinder - aber unsterblich verliebt. Und weil Vierzehnjährige Mitte der sechziger Jahre noch nicht ungestört in ihren Kinderzimmern knutschen durften und man bei Opa Lohmann mit dem Hinweis: "Wir sind ein anständiges Lokal!", rausflog, wenn man dabei erwischt wurde, mussten wir uns andere Orte suchen. Unser Lieblingsplatz bei trockenem Wetter war die Bank unter der kleinen Laube links am Ende der Pergola im Henschelpark hoch auf dem Weinberg. Dort war nachmittags nie ein Mensch und nur die Spuren um unseren Platz herum berichteten uns von den Liebestreffen anderer Paare bei Nacht. Das gab diesem Ort etwas Geheimnisvolles und Unanständiges. Manchmal brachte Karla auch ihren Hamster mit. Und wenn es regnete, hatten wir es nicht weit. Vorbei am Brüder Grimm-Museum und der Murhardschen Bibliothek, hinein ins Hessische Landesmuseum. Dort im ersten Stock saßen wir dann unter Jakobs Segen, voller Erfurcht, immer wieder und unter der Aufsicht des väterlich gütigen Museumswächters in der blauen Uniform, der zwischen den Sälen langsam hin und her wanderte und uns freundlich lächelnd allein ließ, um sich gelegentlich mit mäßigem Schritt auf knarrendem Parkettboden pflichtgemäß wieder anzukündigen...

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