Band 1 Buchschmuck
Illustrations from the collection of printed music of the Hofkapelle in Kassel
Vol. 1: Decorative Elements
Zweisprachig: Deutsch/English
Translation: Betty Bushey
Mit einem Vorwort von Hartmut Broszinski
Umfang: 132 Seiten DIN A4 zahlreiche Abbildungen Fadenheftung Hardcover
euregioverlag 2008
ISBN: 978-3-933617-27-9
Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente der Notenbände, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden: prachtvolle Initialalphabete, Vignetten und Bordüren, Titelblätter und Holzschnitte.
Zurück
Horstmann, Angelika
Illustrationen aus den Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle
Preis: 39.00 €
(Preis inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten)
In den Warenkorb
(Preis inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten)
Fenster schließen
... Fachleuten liefert dieser Band hervorragendes Material für die Datierung und Herkunftsbestimmung der Drucke, Laien können sich an den großartigen Illustrationen und Zeugnissen der Druckkunst erfreuen ...
"Dass alte Musik nicht nur ein besonderes Hörerlebnis darstellt, sondern auch eine Augenweide, kann man den im vorliegenden Band zusammengestellten Illustrationen aus den Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle überzeugend entnehmen. Die Verfasserin, zugleich Musik- und Kunstwissenschaftlerin, ist bereits 2005 mit einem detaillierten Katalog der Musikdrucke der Kasseler Hofkapelle hervorgetreten. Die Bedeutung dieser (nach empfindlichen Kriegsverlusten immer noch) 608 Musikdrucke, von denen 54 als selten einzustufende und gar 68 als Unikate geltende Exemplare sind, ist nicht hoch genug einzustellen und steht, wie die Verfasserin mit Stolz vermerkt, weltweit an der Spitze. Der langjährige wissenschaftliche Betreuer der Sammlung, Professor Hartmut Broszinski, vermerkt dann auch zurecht in seinem amüsanten Vorwort, dass die Existenz des vorliegenden Buches allein durch die Betrachtung der Bilder ihre Berechtigung erfährt. Ein Vorteil, der die internationale Verbreitung des Bandes sichern dürfte, ist die Zweisprachigkeit mit einer englischen Version, verfasst mit muttersprachlicher Präzision von Betty Bushey. Der umfangreiche Stoff, dem ein informatives Einleitungskapitel zum Herstellungsprozess und der künstlerischen Differenzierung der Titelholzschnitte vorangestellt ist, wurde nach Ländern gegliedert und dann chronologisch nach den einzelnen Druckhäusern aufgeführt. Die Legenden sind hilfreich bei der Entschlüsselung der meist allegorischen oder mythologischen Bildinhalte, die den meisten heutigen Lesern nicht mehr vertraut sein dürften. Dass dabei gelegentlich Wiederholungen vorkommen, lässt sich nicht vermeiden. Die Liebe zum Detail spiegelt sich in vielen Anmerkungen zur künstlerischen Gestaltung, zur Technik, aber auch zum stark künstlerischen Wert der einzelnen Darstellungen wider. Die große Linie erfährt man aus dem Einführungskapitel und den knappen Einleitungen in die Kunst der verschiedenen Länder. Die Fülle der Einzelheiten, die Unterschiedlichkeit der dargestellten Sujets (vom Komponistenporträt zur Landschaft bis hin zu aufführungspraktisch en Situationen und reinem Dekor erschließen sich erst beim mehrfachen Betrachten des Bandes. ... Ein schönes Buch, zu dem man der Verfasser in gratulieren kann und das seinen Preis gewiss wert ist." (Gerhard Aumüller in der ZHG 2010)
This marvelous volume presents a selection of the handsomest decorative elements in the volumes of printed music contained in a collection of Renaissance music which belonged to the Hofkapelle in Kassel. Preserved in the Murhardsche Bibliothek of Kassel, this unique collection contains 608 editions. As these volumes of printed music from the late 16th and early 17th century come from numerous European countries the reader can compare the quality of work from different countries.
Venedig - Venice
Antonio Garcano 13
Angelo Gardano 14
Girolamo Scotto 21
Girolamo Scotto Erben 24
Giorgio Angelieri 28
Ricciardo Amadino 29
Giacomo Vincenti 32
Francesco Rampazetto 36
Alessandro Raverij 37
Neapel - Naples
Giovanni Battista Sottile 38
Giovanni Battista Gargano / Lucretio Nucci 39
Giovanni Giacomo Carlino / Constantio Vitale 39
Frankreich - France
Paris
Adrian Le Roy / Robert Ballard 40
Pierre Ballard 44
Lyon
Charles Pesnot 48
Schweiz - Switzerland
Genf - Geneva
Simon Goulart 49
Pierre de la Roviere 50
Belgien und Niederlande - Belgium and The Netherlands
Antwerpen - Antwerp
Tilman Susato 54
Pierre Phalése d. Ä. und d. J. 55
Leiden
Rafelengius, Christoff (Officina Plantiniana) 60
Deutschland - Germany
Frankfurt / Main
Sigismund Feyerabend 62
Johann Wechel 65
Wolfgang Richter / Nikolaus Stein 66
Nürnberg - Nuremberg
Johann vom Berg 68
Dietrich (Theodor) Gerlach / Katharina Gerlach 70
Paul Kaufmann 74
Abraham Wagenmann 75
Johann Petreius 77
Augsburg
Philipp Ulhard 78
Melchior Kriegstein 79
Valentin Schönig 79
München - Munic
Adam Berg 81
Hamburg
Heinrich Carstens / Michael Hering 83
Ulm
Balthasar Kühn / Johann Görlin 85
Wittenberg
Georg Rhaw 85
Erfurt
Martin Wittel / Heinrich Birnstil 91
Philip Wittel 92
Georg Baumann 93
Leipzig
Johann Glück 94
Greifswald
Hans Witte / Johann Hallervord 95
Dresden
Matthes Stöckel d. Ä. und d. J. 96
Gimel Bergen I. 97
Christian Bergen 98
Freiber / Meissen
Georg Beuther d. Ä. und d. J. 99
Helmstedt
Jakob Lucius I. 103
Würzburg
Johannes Bencard 106
Kassel ?
Heinrich Harmes 107
Straßburg - Strasbourg
Paul Ledertz 108
Liegnitz
Nikolaus Schneider 109
Greifswald / Stralsund
Otto Reumann / Michael Reumann 110
Dänemark - Denmark
Kopenhagen - Copenhagen
Heinrich Waltkirch 111
England
London
Thomas Este (East) 112
Peter Short 114
John Browne 117
Österreich - Austria
Wien- Vienna
Matthäus Rickhes 118
Mähren - Moravia
Klosterbruck (Znaim)
Johann Fiedler 121
Böhmen - Bohemia
Prag
Georgius Nigrinus 122
Quellenverzeichnis - Index of Illustrations and Sources 124
Literaturverzeichnis - Literature 131
A book exists for its contents, and in some cases for its delightful appearance, but it rarely attests to its origins. That task falls, if at all, to the foreword which tends to stress the selfl ess dedication of the author, money problems, and expressions of gratitude, rituals seldom consciously noted by the public. And yet the genesis of a book, especially of a scholarly book, is a piece of real life: someone is inspired by a subject, works through all kinds of minor hassles, invests an undue amount of time to the detriment of his family life then lives in hope of ultimately finding a publisher for his work. He establishes contacts to like-minded people, to publishing houses and fi nancial backers this on a large scale and experiences one disappointment after the other. Persisting doggedly, he eventually finds light at the end of the tunnel. In other words, getting to print is a piece of real life. As yet no one has written a history of the nascence of books. This too could be part of the history of scholarly research. Dr. Horstmann undertook this task with her eyes open. Actually she should have been forewarned, having written her thick catalogue of the music printed between 15501650 that is preserved in the old Landesbibliothek in Kassel, a catalogue now followed by this volume of illustrations. Together we concocted the plan for this artistic catalogue of the collection, a catalogue which is almost unique in secondary literature. In the end we were fortunate to have the book accepted by Renate Matthei and her euregioverlag, a solution that could hardly be improved upon. A story with a happy ending.
The four women: Dr. Horstmann as the author, Dr. Bushey (the translator), Ms. Liebergesell (the photographer), and Ms. Matthei (the publisher) have proved to be muses for our time-honoured library. It made sense to organize the material according to countries: Italy, France, Switzerland, Belgium and the Netherlands, Germany, England, Denmark, Austria, Moravia, and Bohemia. Each of these geographical sections presents information about the individual printers who are arranged chronologically. Their book decorations are tersely introduced, the archetypes on which they were modeled are mentioned, making it possible to compare the various stages of development of the decorations using the illustrations. The information supplied is abundant enough that one could possibly consider the assuredly precarious venture of attempting to characterize the styles of the various countries, if indeed such styles exist.
Aus dem Vorwort
Über die Entstehungsgeschichte eines Buches erfahren wir in der Regel nichts. Gelegentlich ist im Vorwort davon die Rede. Dort ist dann meist vom selbstlosen Engagement des Autors, von Geld und von Dank zu lesen, ein Ritual, das kaum wirklich von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dabei ist die Genese eines Buches, zumal eines wissenschaftlichen, ein Stück aus dem richtigen Leben: Da begeistert sich jemand für einen Stoff, wappnet sich gegen Unbilden aller Art, investiert eigentlich unzulässig viel Zeit, zum Nachteil seiner häuslichen Umstände, und lebt von der Hoffnung, dermaleinst jemanden zu finden, der das Ganze auch drucken möge. Er knüpft Kontakte zu Gleichgesinnten, zu Verlagen, potentiellen Geldgebern dies in beträchtlichem Umfang und steckt eine Enttäuschung nach der anderen weg. Aber er bleibt hartnäckig, und endlich ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wie gesagt, ein Stück aus dem richtigen Leben. Niemand hat bisher eine Literaturgeschichte der Entstehungshistorien von Büchern geschrieben. Auch das wäre Wissenschaftsgeschichte. Dr. Angelika Horstmann hat sich sehenden Auges dieser Prozedur unterzogen. Eigentlich war sie gewarnt, seit sie ihren dickleibigen Katalog der Musikdrucke von 15501650 in der alten Kasseler Landesbibliothek geschrieben hatte, dem nun der Illustrationsteil folgt. Wir haben den Plan für diese Art künstlerischen Bestandskataloges, der in der Literatur ziemlich einmalig ist, gemeinsam ausgeheckt, und wir hatten am Ende das Glück, in Renate Matthei und ihrem euregioverlag ein Zuhause zu finden, wie es besser nicht sein kann. Eine Geschichte mit gutem Ausgang. Die vier Frauen die Autorin Angelika Horstmann, die Übersetzerin Betty Bushey, die Fotografin Gudrun Liebergesell und die Verlegerin Renate Matthei haben sich als Musen unserer altehrwürdigen Bibliothek erwiesen.
Es bot sich an, das in Kassel vorhandene Material nach Ländern zu ordnen: Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien und Niederlande, Deutschland, England, Dänemark, Österreich, England, Mähren und Böhmen; es folgt dann eine chronologische Ebene nach Druckern. Ihr Buchschmuck wird knapp vorgestellt, der Vorbilder, denen sie folgen, wird Erwähnung getan, Anreiz genug, dies auch in den Abbildungen nachzuvollziehen. Das Material ist reich genug, sich eventuell auf das gewiss heikle Gebiet einer Ländercharakteristik zu begeben, wenn es denn eine solche gibt.
Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden. Diese einzigartige Sammlung wird in der Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (UB/LMB Kassel) aufbewahrt. Zu ihr gehören 608 Musikdrucke, von denen 54 Ausgaben als selten erhaltene Drucke einzustufen sind, sowie darüber hinaus 68 Editionen, die nach dem derzeitigen Kenntnisstand als Unikate gelten dürfen. Neben einer Fülle bedeutender Autographe – man denke an Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi – ist ein umfangreicher Bestand von Notendrucken erhalten geblieben, deren größter Teil aus der Regierungszeit Moritz Landgraf von Hessens (1592–1627) stammt, dem stadtgeschichtlich ersten Höhepunkt des Kasseler Musiklebens. Moritz, selbst begabter Musiker und Komponist, veranlasste den Ankauf aktueller Drucke auf den seit etwa 1580 regelmäßig stattfindenden Buchmessen in Deutschland. Trotz verheerender Verluste während des 2. Weltkrieges ist ein großer Teil der Notendrucke erhalten geblieben, was aus einem Vergleich des heutigen Bibliotheksbestandes mit den handschriftlichen Verzeichnissen der Jahre 1623 und 1632 hervorgeht (siehe: A. Horstmann, Katalog). Im internationalen Bibliotheksvergleich steht diese Sammlung heute weltweit an der Spitze.
Im Jahr 2005 erschien der „Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)“ von Angelika Horstmann, in dem die Verfasserin die Sammlung nach formalen Gesichtspunkten beschrieb. Eine Beschreibung des reichen Buchschmucks konnte im Rahmen dieser Arbeit ebenso wenig berücksichtigt werden wie Abbildungen der kunstvollsten Beispiele. Mit dem vorliegenden Band wird dies nachgeholt. Da die Notendrucke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aus ganz Europa stammen, ermöglicht die Sammlung eine vergleichende Übersicht über die Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern. Um dem Leser zu einem besseren Verständnis dieser Kunst und damit der in dem vorliegenden Buch getroffenen Illustrationsauswahl zu verhelfen, bieten die nachstehenden Abschnitte über die Geschichte und die Herstellungstechnik des Holzschnitts sowie seiner einzelnen Elemente einen Einstieg in das Thema.
Introduction
This illustrated book presents a selection of the finest decorative elements chosen from the collection of Renaissance printed music which belonged to the Hofkapelle in Kassel between 1550 and 1650. Preserved in the Kassel University Library, Landesbibliothek and Mur hardsche Bibliothek of Kassel (UB/LMB Kassel), this unique collection contains 608 editions. Based on current estimates, 54 are classified as rare editions and another 68 are considered to be unique copies. Along with a wealth of autographs – Heinrich Schütz and Claudio Monteverdi are two examples – there is an extensive stock of editions which date back to the reign of Moritz Landgraf of Hesse (1592–1627), the first high point of musical activity in the history of the city of Kassel. Landgraf Moritz, a gifted musician and composer, gave orders for the purchase of current editions at the book fairs which took place regularly in Germany starting in about 1580. In spite of devastating losses occasioned by World War II, a large number of these editions have survived. This becomes evident when one compares the handwritten catalogues produced in 1623 and 1632 with the present stock of the library (see: A. Horstmann, Katalog). In a world-wide comparison of library collections, this collection of printed music ranks among the best.
Angelika Horstmann’s “Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)”, in which the author presents formal descriptions of all the editions in the collection, was published in 2005. Within the framework of Ms. Horstmann’s publication it was neither possible to describe the elaborate decorations nor to present illustrations of even the most delightful of the ornaments. The present illustrated volume aims to augment the author’s 2005 work. As these editions from the late 16th and early 17th century originated in many different European countries, the collection of illustrations offered here gives the viewer a feeling for the differences in quality of the work produced in those various countries at that time. As background to the artwork presented in this book, the following paragraphs provide an introduction to the history of the woodcut and a description of the various steps necessary in producing a woodblock.
Rezensionen
... Die Sorgfalt und handwerkliche Kunst der Illustrationen zeugen noch heute vom großen Wert, der den Musikdrucken in jener Zeit zugemessen wurde. ...... Fachleuten liefert dieser Band hervorragendes Material für die Datierung und Herkunftsbestimmung der Drucke, Laien können sich an den großartigen Illustrationen und Zeugnissen der Druckkunst erfreuen ...
"Dass alte Musik nicht nur ein besonderes Hörerlebnis darstellt, sondern auch eine Augenweide, kann man den im vorliegenden Band zusammengestellten Illustrationen aus den Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle überzeugend entnehmen. Die Verfasserin, zugleich Musik- und Kunstwissenschaftlerin, ist bereits 2005 mit einem detaillierten Katalog der Musikdrucke der Kasseler Hofkapelle hervorgetreten. Die Bedeutung dieser (nach empfindlichen Kriegsverlusten immer noch) 608 Musikdrucke, von denen 54 als selten einzustufende und gar 68 als Unikate geltende Exemplare sind, ist nicht hoch genug einzustellen und steht, wie die Verfasserin mit Stolz vermerkt, weltweit an der Spitze. Der langjährige wissenschaftliche Betreuer der Sammlung, Professor Hartmut Broszinski, vermerkt dann auch zurecht in seinem amüsanten Vorwort, dass die Existenz des vorliegenden Buches allein durch die Betrachtung der Bilder ihre Berechtigung erfährt. Ein Vorteil, der die internationale Verbreitung des Bandes sichern dürfte, ist die Zweisprachigkeit mit einer englischen Version, verfasst mit muttersprachlicher Präzision von Betty Bushey. Der umfangreiche Stoff, dem ein informatives Einleitungskapitel zum Herstellungsprozess und der künstlerischen Differenzierung der Titelholzschnitte vorangestellt ist, wurde nach Ländern gegliedert und dann chronologisch nach den einzelnen Druckhäusern aufgeführt. Die Legenden sind hilfreich bei der Entschlüsselung der meist allegorischen oder mythologischen Bildinhalte, die den meisten heutigen Lesern nicht mehr vertraut sein dürften. Dass dabei gelegentlich Wiederholungen vorkommen, lässt sich nicht vermeiden. Die Liebe zum Detail spiegelt sich in vielen Anmerkungen zur künstlerischen Gestaltung, zur Technik, aber auch zum stark künstlerischen Wert der einzelnen Darstellungen wider. Die große Linie erfährt man aus dem Einführungskapitel und den knappen Einleitungen in die Kunst der verschiedenen Länder. Die Fülle der Einzelheiten, die Unterschiedlichkeit der dargestellten Sujets (vom Komponistenporträt zur Landschaft bis hin zu aufführungspraktisch en Situationen und reinem Dekor erschließen sich erst beim mehrfachen Betrachten des Bandes. ... Ein schönes Buch, zu dem man der Verfasser in gratulieren kann und das seinen Preis gewiss wert ist." (Gerhard Aumüller in der ZHG 2010)
Mehr Infos
Die Musikdrucke der Kasseler Hofkapelle sind Denkmäler der prachtvollen Hofkultur zwischen Renaissance und Frühbarock. Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente der Notenbände, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden: prachtvolle Initialalphabete, Vignetten und Bordüren, Titelblätter und Holzschnitte. Er ist damit ein Novum in der Musikwissenschaft und vereint Interessen dieses Fachgebiets mit der Kunstgeschichte. Da die Notendrucke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aus ganz Europa stammen, ermöglicht die Sammlung eine vergleichende Übersicht über die Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern.This marvelous volume presents a selection of the handsomest decorative elements in the volumes of printed music contained in a collection of Renaissance music which belonged to the Hofkapelle in Kassel. Preserved in the Murhardsche Bibliothek of Kassel, this unique collection contains 608 editions. As these volumes of printed music from the late 16th and early 17th century come from numerous European countries the reader can compare the quality of work from different countries.
Inhalt
Italien - ItalyVenedig - Venice
Antonio Garcano 13
Angelo Gardano 14
Girolamo Scotto 21
Girolamo Scotto Erben 24
Giorgio Angelieri 28
Ricciardo Amadino 29
Giacomo Vincenti 32
Francesco Rampazetto 36
Alessandro Raverij 37
Neapel - Naples
Giovanni Battista Sottile 38
Giovanni Battista Gargano / Lucretio Nucci 39
Giovanni Giacomo Carlino / Constantio Vitale 39
Frankreich - France
Paris
Adrian Le Roy / Robert Ballard 40
Pierre Ballard 44
Lyon
Charles Pesnot 48
Schweiz - Switzerland
Genf - Geneva
Simon Goulart 49
Pierre de la Roviere 50
Belgien und Niederlande - Belgium and The Netherlands
Antwerpen - Antwerp
Tilman Susato 54
Pierre Phalése d. Ä. und d. J. 55
Leiden
Rafelengius, Christoff (Officina Plantiniana) 60
Deutschland - Germany
Frankfurt / Main
Sigismund Feyerabend 62
Johann Wechel 65
Wolfgang Richter / Nikolaus Stein 66
Nürnberg - Nuremberg
Johann vom Berg 68
Dietrich (Theodor) Gerlach / Katharina Gerlach 70
Paul Kaufmann 74
Abraham Wagenmann 75
Johann Petreius 77
Augsburg
Philipp Ulhard 78
Melchior Kriegstein 79
Valentin Schönig 79
München - Munic
Adam Berg 81
Hamburg
Heinrich Carstens / Michael Hering 83
Ulm
Balthasar Kühn / Johann Görlin 85
Wittenberg
Georg Rhaw 85
Erfurt
Martin Wittel / Heinrich Birnstil 91
Philip Wittel 92
Georg Baumann 93
Leipzig
Johann Glück 94
Greifswald
Hans Witte / Johann Hallervord 95
Dresden
Matthes Stöckel d. Ä. und d. J. 96
Gimel Bergen I. 97
Christian Bergen 98
Freiber / Meissen
Georg Beuther d. Ä. und d. J. 99
Helmstedt
Jakob Lucius I. 103
Würzburg
Johannes Bencard 106
Kassel ?
Heinrich Harmes 107
Straßburg - Strasbourg
Paul Ledertz 108
Liegnitz
Nikolaus Schneider 109
Greifswald / Stralsund
Otto Reumann / Michael Reumann 110
Dänemark - Denmark
Kopenhagen - Copenhagen
Heinrich Waltkirch 111
England
London
Thomas Este (East) 112
Peter Short 114
John Browne 117
Österreich - Austria
Wien- Vienna
Matthäus Rickhes 118
Mähren - Moravia
Klosterbruck (Znaim)
Johann Fiedler 121
Böhmen - Bohemia
Prag
Georgius Nigrinus 122
Quellenverzeichnis - Index of Illustrations and Sources 124
Literaturverzeichnis - Literature 131
Vorwort
From the ForewordA book exists for its contents, and in some cases for its delightful appearance, but it rarely attests to its origins. That task falls, if at all, to the foreword which tends to stress the selfl ess dedication of the author, money problems, and expressions of gratitude, rituals seldom consciously noted by the public. And yet the genesis of a book, especially of a scholarly book, is a piece of real life: someone is inspired by a subject, works through all kinds of minor hassles, invests an undue amount of time to the detriment of his family life then lives in hope of ultimately finding a publisher for his work. He establishes contacts to like-minded people, to publishing houses and fi nancial backers this on a large scale and experiences one disappointment after the other. Persisting doggedly, he eventually finds light at the end of the tunnel. In other words, getting to print is a piece of real life. As yet no one has written a history of the nascence of books. This too could be part of the history of scholarly research. Dr. Horstmann undertook this task with her eyes open. Actually she should have been forewarned, having written her thick catalogue of the music printed between 15501650 that is preserved in the old Landesbibliothek in Kassel, a catalogue now followed by this volume of illustrations. Together we concocted the plan for this artistic catalogue of the collection, a catalogue which is almost unique in secondary literature. In the end we were fortunate to have the book accepted by Renate Matthei and her euregioverlag, a solution that could hardly be improved upon. A story with a happy ending.
The four women: Dr. Horstmann as the author, Dr. Bushey (the translator), Ms. Liebergesell (the photographer), and Ms. Matthei (the publisher) have proved to be muses for our time-honoured library. It made sense to organize the material according to countries: Italy, France, Switzerland, Belgium and the Netherlands, Germany, England, Denmark, Austria, Moravia, and Bohemia. Each of these geographical sections presents information about the individual printers who are arranged chronologically. Their book decorations are tersely introduced, the archetypes on which they were modeled are mentioned, making it possible to compare the various stages of development of the decorations using the illustrations. The information supplied is abundant enough that one could possibly consider the assuredly precarious venture of attempting to characterize the styles of the various countries, if indeed such styles exist.
Aus dem Vorwort
Über die Entstehungsgeschichte eines Buches erfahren wir in der Regel nichts. Gelegentlich ist im Vorwort davon die Rede. Dort ist dann meist vom selbstlosen Engagement des Autors, von Geld und von Dank zu lesen, ein Ritual, das kaum wirklich von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dabei ist die Genese eines Buches, zumal eines wissenschaftlichen, ein Stück aus dem richtigen Leben: Da begeistert sich jemand für einen Stoff, wappnet sich gegen Unbilden aller Art, investiert eigentlich unzulässig viel Zeit, zum Nachteil seiner häuslichen Umstände, und lebt von der Hoffnung, dermaleinst jemanden zu finden, der das Ganze auch drucken möge. Er knüpft Kontakte zu Gleichgesinnten, zu Verlagen, potentiellen Geldgebern dies in beträchtlichem Umfang und steckt eine Enttäuschung nach der anderen weg. Aber er bleibt hartnäckig, und endlich ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wie gesagt, ein Stück aus dem richtigen Leben. Niemand hat bisher eine Literaturgeschichte der Entstehungshistorien von Büchern geschrieben. Auch das wäre Wissenschaftsgeschichte. Dr. Angelika Horstmann hat sich sehenden Auges dieser Prozedur unterzogen. Eigentlich war sie gewarnt, seit sie ihren dickleibigen Katalog der Musikdrucke von 15501650 in der alten Kasseler Landesbibliothek geschrieben hatte, dem nun der Illustrationsteil folgt. Wir haben den Plan für diese Art künstlerischen Bestandskataloges, der in der Literatur ziemlich einmalig ist, gemeinsam ausgeheckt, und wir hatten am Ende das Glück, in Renate Matthei und ihrem euregioverlag ein Zuhause zu finden, wie es besser nicht sein kann. Eine Geschichte mit gutem Ausgang. Die vier Frauen die Autorin Angelika Horstmann, die Übersetzerin Betty Bushey, die Fotografin Gudrun Liebergesell und die Verlegerin Renate Matthei haben sich als Musen unserer altehrwürdigen Bibliothek erwiesen.
Es bot sich an, das in Kassel vorhandene Material nach Ländern zu ordnen: Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien und Niederlande, Deutschland, England, Dänemark, Österreich, England, Mähren und Böhmen; es folgt dann eine chronologische Ebene nach Druckern. Ihr Buchschmuck wird knapp vorgestellt, der Vorbilder, denen sie folgen, wird Erwähnung getan, Anreiz genug, dies auch in den Abbildungen nachzuvollziehen. Das Material ist reich genug, sich eventuell auf das gewiss heikle Gebiet einer Ländercharakteristik zu begeben, wenn es denn eine solche gibt.
Leseproben
EinführungDieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden. Diese einzigartige Sammlung wird in der Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (UB/LMB Kassel) aufbewahrt. Zu ihr gehören 608 Musikdrucke, von denen 54 Ausgaben als selten erhaltene Drucke einzustufen sind, sowie darüber hinaus 68 Editionen, die nach dem derzeitigen Kenntnisstand als Unikate gelten dürfen. Neben einer Fülle bedeutender Autographe – man denke an Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi – ist ein umfangreicher Bestand von Notendrucken erhalten geblieben, deren größter Teil aus der Regierungszeit Moritz Landgraf von Hessens (1592–1627) stammt, dem stadtgeschichtlich ersten Höhepunkt des Kasseler Musiklebens. Moritz, selbst begabter Musiker und Komponist, veranlasste den Ankauf aktueller Drucke auf den seit etwa 1580 regelmäßig stattfindenden Buchmessen in Deutschland. Trotz verheerender Verluste während des 2. Weltkrieges ist ein großer Teil der Notendrucke erhalten geblieben, was aus einem Vergleich des heutigen Bibliotheksbestandes mit den handschriftlichen Verzeichnissen der Jahre 1623 und 1632 hervorgeht (siehe: A. Horstmann, Katalog). Im internationalen Bibliotheksvergleich steht diese Sammlung heute weltweit an der Spitze.
Im Jahr 2005 erschien der „Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)“ von Angelika Horstmann, in dem die Verfasserin die Sammlung nach formalen Gesichtspunkten beschrieb. Eine Beschreibung des reichen Buchschmucks konnte im Rahmen dieser Arbeit ebenso wenig berücksichtigt werden wie Abbildungen der kunstvollsten Beispiele. Mit dem vorliegenden Band wird dies nachgeholt. Da die Notendrucke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aus ganz Europa stammen, ermöglicht die Sammlung eine vergleichende Übersicht über die Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern. Um dem Leser zu einem besseren Verständnis dieser Kunst und damit der in dem vorliegenden Buch getroffenen Illustrationsauswahl zu verhelfen, bieten die nachstehenden Abschnitte über die Geschichte und die Herstellungstechnik des Holzschnitts sowie seiner einzelnen Elemente einen Einstieg in das Thema.
Introduction
This illustrated book presents a selection of the finest decorative elements chosen from the collection of Renaissance printed music which belonged to the Hofkapelle in Kassel between 1550 and 1650. Preserved in the Kassel University Library, Landesbibliothek and Mur hardsche Bibliothek of Kassel (UB/LMB Kassel), this unique collection contains 608 editions. Based on current estimates, 54 are classified as rare editions and another 68 are considered to be unique copies. Along with a wealth of autographs – Heinrich Schütz and Claudio Monteverdi are two examples – there is an extensive stock of editions which date back to the reign of Moritz Landgraf of Hesse (1592–1627), the first high point of musical activity in the history of the city of Kassel. Landgraf Moritz, a gifted musician and composer, gave orders for the purchase of current editions at the book fairs which took place regularly in Germany starting in about 1580. In spite of devastating losses occasioned by World War II, a large number of these editions have survived. This becomes evident when one compares the handwritten catalogues produced in 1623 and 1632 with the present stock of the library (see: A. Horstmann, Katalog). In a world-wide comparison of library collections, this collection of printed music ranks among the best.
Angelika Horstmann’s “Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)”, in which the author presents formal descriptions of all the editions in the collection, was published in 2005. Within the framework of Ms. Horstmann’s publication it was neither possible to describe the elaborate decorations nor to present illustrations of even the most delightful of the ornaments. The present illustrated volume aims to augment the author’s 2005 work. As these editions from the late 16th and early 17th century originated in many different European countries, the collection of illustrations offered here gives the viewer a feeling for the differences in quality of the work produced in those various countries at that time. As background to the artwork presented in this book, the following paragraphs provide an introduction to the history of the woodcut and a description of the various steps necessary in producing a woodblock.