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Euregioverlag - Kassel & Region, Kunst & Kultur
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Horstmann, Angelika
Illustrationen aus den Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle
Band 1 Buchschmuck



Illustrations from the collection of printed music of the Hofkapelle in Kassel

Vol. 1: Decorative Elements



Zweisprachig: Deutsch/English

Translation: Betty Bushey

Mit einem Vorwort von Hartmut Broszinski



Umfang: 132 Seiten • DIN A4 • zahlreiche Abbildungen • Fadenheftung • Hardcover



euregioverlag 2008

ISBN: 978-3-933617-27-9



Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente der Notenbände, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden: prachtvolle Initialalphabete, Vignetten und Bordüren, Titelblätter und Holzschnitte.
Preis: 39.00 €
(Preis inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten)
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Rezensionen
„... Die Sorgfalt und handwerkliche Kunst der Illustrationen zeugen noch heute vom großen Wert, der den Musikdrucken in jener Zeit zugemessen wurde. ...“



„... Fachleuten liefert dieser Band hervorragendes Material für die Datierung und Herkunftsbestimmung der Drucke, Laien können sich an den großartigen Illustrationen und Zeugnissen der Druckkunst erfreuen ...“



"Dass alte Musik nicht nur ein besonderes Hörerlebnis darstellt, sondern auch eine Augenweide, kann man den im vorliegenden Band zusammengestellten Illustrationen aus den Musikdrucken der Kasseler Hofkapelle überzeugend entnehmen. Die Verfasserin, zugleich Musik- und Kunstwissenschaftlerin, ist bereits 2005 mit einem detaillierten Katalog der Musikdrucke der Kasseler Hofkapelle hervorgetreten. Die Bedeutung dieser (nach empfindlichen Kriegsverlusten immer noch) 608 Musikdrucke, von denen 54 als selten einzustufende und gar 68 als Unikate geltende Exemplare sind, ist nicht hoch genug einzustellen und steht, wie die Verfasserin mit Stolz vermerkt, weltweit an der Spitze. Der langjährige wissenschaftliche Betreuer der Sammlung, Professor Hartmut Broszinski, vermerkt dann auch zurecht in seinem amüsanten Vorwort, dass die Existenz des vorliegenden Buches allein durch die Betrachtung der Bilder ihre Berechtigung erfährt. Ein Vorteil, der die internationale Verbreitung des Bandes sichern dürfte, ist die Zweisprachigkeit mit einer englischen Version, verfasst mit muttersprachlicher Präzision von Betty Bushey. Der umfangreiche Stoff, dem ein informatives Einleitungskapitel zum Herstellungsprozess und der künstlerischen Differenzierung der Titelholzschnitte vorangestellt ist, wurde nach Ländern gegliedert und dann chronologisch nach den einzelnen Druckhäusern aufgeführt. Die Legenden sind hilfreich bei der Entschlüsselung der meist allegorischen oder mythologischen Bildinhalte, die den meisten heutigen Lesern nicht mehr vertraut sein dürften. Dass dabei gelegentlich Wiederholungen vorkommen, lässt sich nicht vermeiden. Die Liebe zum Detail spiegelt sich in vielen Anmerkungen zur künstlerischen Gestaltung, zur Technik, aber auch zum stark künstlerischen Wert der einzelnen Darstellungen wider. Die große Linie erfährt man aus dem Einführungskapitel und den knappen Einleitungen in die Kunst der verschiedenen Länder. Die Fülle der Einzelheiten, die Unterschiedlichkeit der dargestellten Sujets (vom Komponistenporträt zur Landschaft bis hin zu aufführungspraktisch en Situationen und reinem Dekor erschließen sich erst beim mehrfachen Betrachten des Bandes. ... Ein schönes Buch, zu dem man der Verfasser in gratulieren kann und das seinen Preis gewiss wert ist." (Gerhard Aumüller in der ZHG 2010)
Mehr Infos
Die Musikdrucke der Kasseler Hofkapelle sind Denkmäler der prachtvollen Hofkultur zwischen Renaissance und Frühbarock. Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente der Notenbände, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden: prachtvolle Initialalphabete, Vignetten und Bordüren, Titelblätter und Holzschnitte. Er ist damit ein Novum in der Musikwissenschaft und vereint Interessen dieses Fachgebiets mit der Kunstgeschichte. Da die Notendrucke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aus ganz Europa stammen, ermöglicht die Sammlung eine vergleichende Übersicht über die Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern.



This marvelous volume presents a selection of the handsomest decorative elements in the volumes of printed music contained in a collection of Renaissance music which belonged to the Hofkapelle in Kassel. Preserved in the Murhardsche Bibliothek of Kassel, this unique collection contains 608 editions. As these volumes of printed music from the late 16th and early 17th century come from numerous European countries the reader can compare the quality of work from different countries.
Inhalt
Italien - Italy



Venedig - Venice

Antonio Garcano 13

Angelo Gardano 14

Girolamo Scotto 21

Girolamo Scotto Erben 24

Giorgio Angelieri 28

Ricciardo Amadino 29

Giacomo Vincenti 32

Francesco Rampazetto 36

Alessandro Raverij 37



Neapel - Naples

Giovanni Battista Sottile 38

Giovanni Battista Gargano / Lucretio Nucci 39

Giovanni Giacomo Carlino / Constantio Vitale 39



Frankreich - France



Paris

Adrian Le Roy / Robert Ballard 40

Pierre Ballard 44



Lyon

Charles Pesnot 48



Schweiz - Switzerland



Genf - Geneva

Simon Goulart 49

Pierre de la Roviere 50



Belgien und Niederlande - Belgium and The Netherlands



Antwerpen - Antwerp

Tilman Susato 54

Pierre Phalése d. Ä. und d. J. 55



Leiden

Rafelengius, Christoff (Officina Plantiniana) 60



Deutschland - Germany



Frankfurt / Main

Sigismund Feyerabend 62

Johann Wechel 65

Wolfgang Richter / Nikolaus Stein 66



Nürnberg - Nuremberg

Johann vom Berg 68

Dietrich (Theodor) Gerlach / Katharina Gerlach 70

Paul Kaufmann 74

Abraham Wagenmann 75

Johann Petreius 77



Augsburg

Philipp Ulhard 78

Melchior Kriegstein 79

Valentin Schönig 79



München - Munic

Adam Berg 81



Hamburg

Heinrich Carstens / Michael Hering 83



Ulm

Balthasar Kühn / Johann Görlin 85



Wittenberg

Georg Rhaw 85



Erfurt

Martin Wittel / Heinrich Birnstil 91

Philip Wittel 92

Georg Baumann 93



Leipzig

Johann Glück 94



Greifswald

Hans Witte / Johann Hallervord 95



Dresden

Matthes Stöckel d. Ä. und d. J. 96

Gimel Bergen I. 97

Christian Bergen 98



Freiber / Meissen

Georg Beuther d. Ä. und d. J. 99



Helmstedt

Jakob Lucius I. 103



Würzburg

Johannes Bencard 106



Kassel ?

Heinrich Harmes 107



Straßburg - Strasbourg

Paul Ledertz 108



Liegnitz

Nikolaus Schneider 109



Greifswald / Stralsund

Otto Reumann / Michael Reumann 110



Dänemark - Denmark



Kopenhagen - Copenhagen

Heinrich Waltkirch 111



England



London

Thomas Este (East) 112

Peter Short 114

John Browne 117



Österreich - Austria



Wien- Vienna

Matthäus Rickhes 118



Mähren - Moravia



Klosterbruck (Znaim)

Johann Fiedler 121



Böhmen - Bohemia



Prag

Georgius Nigrinus 122





Quellenverzeichnis - Index of Illustrations and Sources 124



Literaturverzeichnis - Literature 131



Vorwort
From the Foreword

A book exists for its contents, and in some cases for its delightful appearance, but it rarely attests to its origins. That task falls, if at all, to the foreword which tends to stress the selfl ess dedication of the author, money problems, and expressions of gratitude, rituals seldom consciously noted by the public. And yet the genesis of a book, especially of a scholarly book, is a piece of real life: someone is inspired by a subject, works through all kinds of minor hassles, invests an undue amount of time – to the detriment of his family life – then lives in hope of ultimately finding a publisher for his work. He establishes contacts to like-minded people, to publishing houses and fi nancial backers – this on a large scale – and experiences one disappointment after the other. Persisting doggedly, he eventually finds light at the end of the tunnel. In other words, getting to print is a piece of real life. As yet no one has written a history of the nascence of books. This too could be part of the history of scholarly research. Dr. Horstmann undertook this task with her eyes open. Actually she should have been forewarned, having written her thick catalogue of the music printed between 1550–1650 that is preserved in the old Landesbibliothek in Kassel, a catalogue now followed by this volume of illustrations. Together we concocted the plan for this ‘artistic catalogue’ of the collection, a catalogue which is almost unique in secondary literature. In the end we were fortunate to have the book accepted by Renate Matthei and her euregioverlag, a solution that could hardly be improved upon. A story with a happy ending.

The four women: Dr. Horstmann as the author, Dr. Bushey (the translator), Ms. Liebergesell (the photographer), and Ms. Matthei (the publisher) have proved to be muses for our time-honoured library. It made sense to organize the material according to countries: Italy, France, Switzerland, Belgium and the Netherlands, Germany, England, Denmark, Austria, Moravia, and Bohemia. Each of these geographical sections presents information about the individual printers who are arranged chronologically. Their book decorations are tersely introduced, the archetypes on which they were modeled are mentioned, making it possible to compare the various stages of development of the decorations using the illustrations. The information supplied is abundant enough that one could possibly consider the assuredly precarious venture of attempting to characterize the styles of the various countries, if indeed such styles exist.



Aus dem Vorwort

Über die Entstehungsgeschichte eines Buches erfahren wir in der Regel nichts. Gelegentlich ist im Vorwort davon die Rede. Dort ist dann meist vom selbstlosen Engagement des Autors, von Geld und von Dank zu lesen, ein Ritual, das kaum wirklich von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dabei ist die Genese eines Buches, zumal eines wissenschaftlichen, ein Stück aus dem richtigen Leben: Da begeistert sich jemand für einen Stoff, wappnet sich gegen Unbilden aller Art, investiert eigentlich unzulässig viel Zeit, zum Nachteil seiner häuslichen Umstände, und lebt von der Hoffnung, dermaleinst jemanden zu finden, der das Ganze auch drucken möge. Er knüpft Kontakte zu Gleichgesinnten, zu Verlagen, potentiellen Geldgebern – dies in beträchtlichem Umfang – und steckt eine Enttäuschung nach der anderen weg. Aber er bleibt hartnäckig, und endlich ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wie gesagt, ein Stück aus dem richtigen Leben. Niemand hat bisher eine Literaturgeschichte der Entstehungshistorien von Büchern geschrieben. Auch das wäre Wissenschaftsgeschichte. Dr. Angelika Horstmann hat sich sehenden Auges dieser Prozedur unterzogen. Eigentlich war sie gewarnt, seit sie ihren dickleibigen Katalog der Musikdrucke von 1550–1650 in der alten Kasseler Landesbibliothek geschrieben hatte, dem nun der Illustrationsteil folgt. Wir haben den Plan für diese Art künstlerischen Bestandskataloges, der in der Literatur ziemlich einmalig ist, gemeinsam ausgeheckt, und wir hatten am Ende das Glück, in Renate Matthei und ihrem euregioverlag ein Zuhause zu finden, wie es besser nicht sein kann. Eine Geschichte mit gutem Ausgang. Die vier Frauen – die Autorin Angelika Horstmann, die Übersetzerin Betty Bushey, die Fotografin Gudrun Liebergesell und die Verlegerin Renate Matthei – haben sich als Musen unserer altehrwürdigen Bibliothek erwiesen.

Es bot sich an, das in Kassel vorhandene Material nach Ländern zu ordnen: Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien und Niederlande, Deutschland, England, Dänemark, Österreich, England, Mähren und Böhmen; es folgt dann eine chronologische Ebene nach Druckern. Ihr Buchschmuck wird knapp vorgestellt, der Vorbilder, denen sie folgen, wird Erwähnung getan, Anreiz genug, dies auch in den Abbildungen nachzuvollziehen. Das Material ist reich genug, sich eventuell auf das gewiss heikle Gebiet einer Ländercharakteristik zu begeben, wenn es denn eine solche gibt.

Leseproben
Einführung



Dieser Bildband präsentiert eine Auswahl der schönsten Buchschmuckelemente, die sich in der Renaissancenotensammlung der Kasseler Hofkapelle aus der Zeit zwischen 1550 und 1650 finden. Diese einzigartige Sammlung wird in der Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (UB/LMB Kassel) aufbewahrt. Zu ihr gehören 608 Musikdrucke, von denen 54 Ausgaben als selten erhaltene Drucke einzustufen sind, sowie darüber hinaus 68 Editionen, die nach dem derzeitigen Kenntnisstand als Unikate gelten dürfen. Neben einer Fülle bedeutender Autographe – man denke an Heinrich Schütz und Claudio Monteverdi – ist ein umfangreicher Bestand von Notendrucken erhalten geblieben, deren größter Teil aus der Regierungszeit Moritz Landgraf von Hessens (1592–1627) stammt, dem stadtgeschichtlich ersten Höhepunkt des Kasseler Musiklebens. Moritz, selbst begabter Musiker und Komponist, veranlasste den Ankauf aktueller Drucke auf den seit etwa 1580 regelmäßig stattfindenden Buchmessen in Deutschland. Trotz verheerender Verluste während des 2. Weltkrieges ist ein großer Teil der Notendrucke erhalten geblieben, was aus einem Vergleich des heutigen Bibliotheksbestandes mit den handschriftlichen Verzeichnissen der Jahre 1623 und 1632 hervorgeht (siehe: A. Horstmann, Katalog). Im internationalen Bibliotheksvergleich steht diese Sammlung heute weltweit an der Spitze.

Im Jahr 2005 erschien der „Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)“ von Angelika Horstmann, in dem die Verfasserin die Sammlung nach formalen Gesichtspunkten beschrieb. Eine Beschreibung des reichen Buchschmucks konnte im Rahmen dieser Arbeit ebenso wenig berücksichtigt werden wie Abbildungen der kunstvollsten Beispiele. Mit dem vorliegenden Band wird dies nachgeholt. Da die Notendrucke des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts aus ganz Europa stammen, ermöglicht die Sammlung eine vergleichende Übersicht über die Qualität der Arbeiten in den verschiedenen Ländern. Um dem Leser zu einem besseren Verständnis dieser Kunst und damit der in dem vorliegenden Buch getroffenen Illustrationsauswahl zu verhelfen, bieten die nachstehenden Abschnitte über die Geschichte und die Herstellungstechnik des Holzschnitts sowie seiner einzelnen Elemente einen Einstieg in das Thema.





Introduction



This illustrated book presents a selection of the finest decorative elements chosen from the collection of Renaissance printed music which belonged to the Hofkapelle in Kassel between 1550 and 1650. Preserved in the Kassel University Library, Landesbibliothek and Mur hardsche Bibliothek of Kassel (UB/LMB Kassel), this unique collection contains 608 editions. Based on current estimates, 54 are classified as rare editions and another 68 are considered to be unique copies. Along with a wealth of autographs – Heinrich Schütz and Claudio Monteverdi are two examples – there is an extensive stock of editions which date back to the reign of Moritz Landgraf of Hesse (1592–1627), the first high point of musical activity in the history of the city of Kassel. Landgraf Moritz, a gifted musician and composer, gave orders for the purchase of current editions at the book fairs which took place regularly in Germany starting in about 1580. In spite of devastating losses occasioned by World War II, a large number of these editions have survived. This becomes evident when one compares the handwritten catalogues produced in 1623 and 1632 with the present stock of the library (see: A. Horstmann, Katalog). In a world-wide comparison of library collections, this collection of printed music ranks among the best.

Angelika Horstmann’s “Katalog der Musikdrucke aus der Zeit der Kasseler Hofkapelle (1550–1560)”, in which the author presents formal descriptions of all the editions in the collection, was published in 2005. Within the framework of Ms. Horstmann’s publication it was neither possible to describe the elaborate decorations nor to present illustrations of even the most delightful of the ornaments. The present illustrated volume aims to augment the author’s 2005 work. As these editions from the late 16th and early 17th century originated in many different European countries, the collection of illustrations offered here gives the viewer a feeling for the differences in quality of the work produced in those various countries at that time. As background to the artwork presented in this book, the following paragraphs provide an introduction to the history of the woodcut and a description of the various steps necessary in producing a woodblock.
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