Der Grafiker und Maler Prof. Dr. Karl Oskar Blase ist am 28.12.2016 kurz vor Vollendung seines 92. Geburtstages in Kassel gestorben. Er wird neben seiner Frau in der Künstlernekropole im Habichtswald bestattet, für die er bereits 2001 den "momentum" betitelten Grabstein in Form eines riesigen Auges gestaltet hatte.
Mehr als 40 Jahre lang prägte der leidenschaftliche Maler und Grafiker Karl Oskar Blase das kulturelle Leben der Stadt Kassel mit, dass er 1958 zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt machte.
Bild: OB Bertram Hilgen (links) überreicht den Wappenring der Stadt Kassel an Prof. Blase (rechts) © Stadt Kassel; Foto: Harry Soremski
Krankheit und Sterben war schon seit langem ein Thema für Blase. In seinem Künstlertagebuch 'Wollten wir nicht Bilder machen?' zeigte er uns in Worten und Bildern, dass wir nicht allein sind im alltäglichen und vergeblichen Ankämpfen gegen die mit dem Altern und der Demenz einhergehenden Angst, gegen das Vergessen und den Tod. Der Titel zitiert eine Frage seiner an Alzheimer erkrankten Frau Marga.
"Das Buch „Wollten wir nicht Bilder machen“ ist anrührend geschrieben und für sich ein Meisterwerk", so Dirk Schwarze in der hna.
Zum Buch
Karl Oskar Blase hatte bereits 2001 das siebte Monument für die Kasseler Künstler-Nekropole errichtet: auf einem 1,56 m hohen Pfeiler ein 85 cm hohes und 1,80 m breites Auge. Auf den ersten Blick erkennt man gleich, dass Karl Oskar Blase aus der Bauhaustradition kommt. Er hat seine Grabplastik aus klaren Formen aufgebaut. Kreis, Ellipse und die kubische Stele sind Gestalt bestimmend. „Hier fehlt etwas in der Höhe”, empfand K.O. Blase bei der Wahl des Ortes für sein Kunstwerk und wollte außerdem ein Zeichen setzen für die ganze Nekropole.
Künstler-Nekropole Kassel
"Dienstagsbilder" betitelte Karl Oskar Blase seine Rede über Werke des Malers Otto-Heinrich Kühner, die in dem Sammelband "Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner" publiziert wurde, eine Edition mit Aufsätzen und dokumentarischem Material zu beiden Künstlern. Der reich bebilderte Band gewährt interessante Einblicke in ihr Leben und Werk. Literatur, Erinnerung und Vergnügen: Entstanden ist ein vielseitiges und anregendes Lesebuch zu diesem für die Kulturstadt Kassel und die deutschsprachige Literatur so bedeutsamen Dichterpaar.
Karl Oskar Blase über Otto-Heinrich Kühner
Am Blauen See, einem durch Bergbau entstandenen Gewässer, befindet sich mit der Künstlernekropole ein einzigartiges, gegenwärtiges Kunstprojekt. In dem Sammelband "Lebensraum Habichtswald" stellt Dirk Schwarze Karl Oskar Blases "Auge" vor.
Lebensraum Habichtswald