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Euregioverlag - Kassel & Region, Kunst & Kultur
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Karl Waldeck (Hg.)
Vom Gehen – Wandern – Flanieren und Pilgern in der nordhessischen Region: Alles ginge besser, wenn man mehr ginge
Mit Beiträgen von Renate Buchenauer, Manfred Gerland, Dieter Heim, Volker Knöppel, Detlef Lienau, Annika Ludolph, Silke Renner-Schmittdiel, Jürgen Römer, Cordula Schmitt, Martin Schmitz, Günter Törner, Christian Trappe, Karl Waldeck und Annika-Christine Weisheit

160 Seiten, vierfarbig, Fadenheftung, Hardcover mit zahlr. Fotografien und Abbildungen

Format: 21 x 20 cm, ISBN: 978-3-933617-59-0, Preis: € 20,00

Band 38 in der Reihe "Die Region trifft sich, die Region erinnert sich" der Kasseler Sparkasse



Die Region rund um Kassel hat viele Schätze: ihre Natur, ihre Kultur und ihre Menschen. Für Schätze aller Art, materielle wie immaterielle, gilt: Es kommt darauf an, sie zu entdecken. Und das geht am besten zu Fuß. Oder um es mit Johann Gottfried Seume zu sagen, dem das Buch seinen Titel verdankt: „Alles ginge besser, wenn man mehr ginge.“



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Rezensionen
Jahrbuch des Landkreises Kassel 2017
„Alles ginge besser, wenn man mehr ginge“. Unter dieses Motto Johann Gottfried Seumes stellt Herausgeber Karl Waldeck sein informatives, vergnügliches und tiefschürfendes Lesebuch zum Gehen, Wandern, Flanieren und Pilgern. Das Buch des „leidenschaftlichen Wanderers“ Waldeck ist eine überzeugende Einladung zur ambulanten Wahrnehmung des eigenen Lebens und zur Entdeckung der großartigen Kulturlandschaft Nordhessens.
Dabei ist der 160-Seiten-Band kein klassischer Wander- oder Pilgerführer mit genauen Wegbeschreibungen, Kartenmaterial usw. Stattdessen gelingt Waldeck mit seiner Zusammenstellung von 13 Beiträgen verschiedener Autoren ein großer Wurf. Alle Beiträge bringen das Unterwegssein per pedes facettenreich und mit zahlreichen Denkanstößen zur Sprache. Mehrfach werden die fließenden Übergänge zwischen Pilgern, Wandern, Gehen und Flanieren thematisiert.
Der Bezugspunkt des Buches bleibt stets die nordhessische Landschaft. Gerade deshalb öffnet Manfred Gerland mit seinem Beitrag „Pilgern in den Weltreligionen“ anhand einiger Beispiele den Horizont für ferne Pilgertraditionen. Als würde uns westlich (protestantischen) Neupilgern ein Spiegel vorgehalten, werden neben einigen Gemeinsamkeiten auch Differenzen zu unserer Art des Pilgerns überdeutlich: Wären wir – mal abgesehen von allen theologischen Zumutungen – bereit, ein so hohes Maß an körperlichen und mentalen Schmerzen auf uns zu nehmen wie etwa bei der Umrundung des Kailash?
Waldecks Buch führt die Leser auch in die historische Tiefe des Pilgerns in Nordhessen. Jürgen Römer und Silke Renner-Schmittdiel informieren in ihren Beiträgen anschaulich über das Pilgern im mittelalterlichen Niederhessen, Renner-Schmittdiel mit besonderem Augenmerk auf die Wallfahrtskirche Gottsbüren und deren Wandmalereien.

Zurück in die Gegenwart führt Detlev Lienaus „Sich fremd gehen. Vom Sinn des Pilgerns“. Pilgertypen und Motivationen werden anhand statistischen Materials erhellend herausgearbeitet.
Drei markante „Wandertypen“ werden in ganz unterschiedlichen Textformaten vorgestellt: Der Spaziergangswissenschaftler Lucius Burckhardt, der Weitwanderer Wolfgang Büscher und der Landschaftserkunder Jürgen von der Wense.
Von zwei Formen gegenwärtigen Pilgerns berichten Volker Knöppel und Günter Törner. Eindrucksvoll schildert Törner seine Erfahrungen mit der seit 2005 gewachsenen Pilgerkultur in Baunatal, und der Protestant Volker Knöppel widmet sich zum Katholischwerden liebevoll und detailliert der Geschichte und Gegenwart des „Prozessionswesens in Naumburg“.
Im sich anschließenden Serviceteil werden vier nordhessische Pilgerwege vorgestellt. Der Hugenotten- und Waldenserpfad, Achtsamkeitswandern im Habichtswald, Ökumenischer Pilgertag Harleshausen und Bewegte Stille. Die Klosterkirche Lippoldsberg. Es folgen Kontaktadressen zu hessischen Pilgerwegen und Informationen zu den Autoren.


Ein lohnendes Buch. Geistreich und unterhaltsam im besten Sinne. Die Beiträge sind mit Anmerkungsapparaten versehen, die Bildauswahl beziehungsreich getroffen. Wer nicht weiß, warum er oder sie jemals zu Fuß aufgebrochen ist – nach dem Lesen sieht man klarer.


Thomas Schrader
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Der Sammelband nimmt die Leserinnen und Leser mit auf Wanderschaft und auf Pilgerwege in Nordhessen, quer durch Europa und in den Weltreligionen.

Unterwegs sein: Der erste Teil dieses Sammelbandes ist dem PILGERN gewidmet. Untersucht wird Pilgern als globales, religionsübergreifendes Phänomen und der (tiefere) Sinn des Pilgerns. Neben den historischen Pilgerwegen nach Gottsbüren, dem bedeutendsten mittelalterlichen Pilgerziel Nordhessens, und Pilgern im mittelalterlichen Niederhessen stellen heutige Pilger ihre Wege vor – in Nordhessen und in der Ferne.

SPAZIERENGEHEN und WANDERN sind die Themen der Beiträge über die Spaziergangswissenschaft Lucius Burckhardts und die Wanderjahre mit Jürgen von der Wense. Der „Berlin-Moskau“-Wanderer Wolfgang Büscher berichtet über seine Jugend in Nordhessen, Erinnerungen, die Motivation zum Wandern und dessen Reiz, über die nächste Wanderung und den letzten Weg.

Ein SERVICETEIL soll zum Wandern und Pilgern in der Region Nordhessen anregen.
Inhalt
Inhalt

Vorwort: Ingo Buchholz

Einleitung: Karl Waldeck

Pilgern in den Weltreligionen: Manfred Gerland

Heilige, Wallfahrer und Orte. Pilgern im mittelalterlichen Niederhessen: Jürgen Römer

Das „Wunder im Reinhardswald“. Die Wallfahrtskirche und ihre figürliche Ausstattung als Zeugnis des großen mittelalterlichen Pilgerziels Gottsbüren: Silke Renner-Schmittdiel

Sich fremd gehen. Vom Sinn des Pilgerns: Detlef Lienau

Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft von Lucius Burckhardt: Martin Schmitz

Ein Wanderer auf ungewohnten Pfaden. Gespräch mit Wolfgang Büscher: Karl Waldeck

Wandern mit Wense: Dieter Heim

Pilgern, was ist das? Zeit für Begegnungen: Günter Törner

Prozessionswesen in Naumburg – mit Fahnen und Himmel durch die festlich geschmückte Stadt: Volker Knöppel



Serviceteil

Der Weg in die Freiheit Die Kulturroute des Europarats. „Hugenotten- und Waldenserpfad“: Renate Buchenauer

Wandern gegen Leistungszwang und Stress im Alltag. Achtsamkeitswandern im Naturpark Habichtswald: Annika Ludolph

Der ökumenische Pilgertag in Harleshausen – Pilgern leicht gemacht?!: Annika-Christine Weisheit und Cordula Schmitt

Bewegte Stille. Die Klosterkirche Lippoldsberg: Christian Trappe

Pilgern in Hessen – Adressen und Kontakte: Manfred Gerland
Vorwort
Die Region Kassel hat viele Schätze: ihre Natur, ihre Kultur – und ihre Menschen. Für Schätze aller Art, materielle wie immaterielle, gilt: Es kommt darauf an, sie zu entdecken. Das vorliegende Buch ist ein Wegweiser in Wort und Bild, der zu den Schätzen unserer Heimat führt. Es empfiehlt dabei ausdrücklich eine bestimmte Art, diese Schätze kennenzulernen: zu Fuß. Oder um es mit Johann Gottfried Seume zu sagen, dem das Buch seinen Titel verdankt: „Alles ginge besser, wenn man mehr ginge.“

Lassen Sie sich als Leser mitnehmen auf eine Wanderschaft und auf Pilgerwege: ins mittelalterliche Gottsbüren und in seine Wallfahrtskirche, auf Wanderungen durch Nordhessen und die angrenzenden Regionen. Nehmen Sie teil an der Fronleichnamsprozession in Naumburg und begegnen Sie dabei Pilgern, die sich von Baunatal aus auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela machen – quer durch Europa. Begleiten Sie prominente Wanderer und Autoren und lassen Sie sich in die Promenadologie, die Spaziergangswissenschaft einführen.

Zugleich können Sie sich auf eine Zeitreise begeben: Bewegen Sie sich auf den Wegen mittelalterlicher Pilger durch Nordhessen, begegnen Sie dabei großen geistlichen Gestalten wie dem Heiligen Heimerad in Hasungen und der Heiligen Elisabeth von Thüringen in Marburg und ihrem bis heute präsenten Erbe. Dabei bleibt Ihr Blick nicht auf Nordhessen beschränkt: Das Pilgern verbindet Menschen verschiedener Religion an unterschiedlichen Orten unserer Erde. Und schließlich werden Sie erfahren – zehn Jahre nachdem Hape Kerkelings Millionenerfolg „Ich bin dann mal weg“ erschienen ist –, welches Programm hinter dem Pilgern steht, nämlich „sich fremd (zu) gehen“. Ein Serviceteil, der auf Wege und zu Zielen in unserer Region führt, rundet das Buch ab.

Mein Dank gilt dem Herausgeber, Karl Waldeck, und den von ihm gewonnenen Autorinnen und Autoren. Sie entfalten eine breite Facette über das Gehen, Wandern und Pilgern in Geschichte und Gegenwart.

Damit ist auch der 38. Band unserer Reihe „Die Region trifft sich – Die Region erinnert sich“ wieder ein besonderes Buch. Ich würde mich freuen, wenn es Sie ermutigt, sich auf den Weg zu machen – in unsere wunderbare Region und zu ihren Schätzen. Vielleicht ahnen Sie bald oder wissen es schon, dass das Leben selbst ein Pilgerweg ist – gleich ob Sie dies religiös deuten oder nicht.

Der erste Schritt ist stets der schwierigste. Diese Erfahrung machen wir nicht nur beim Wandern oder auf dem Pilgerweg, sondern im Alltag, im Beruf wie im Privaten. Aber aufzubrechen, sich Neuem zu öffnen, lohnt sich.

Ingo Buchholz

Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse
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