Mit dem Herzen sehen. Menschen in der Pflege
mit Fotos von Victor Zvarun
ISBN/EAN: 9783933617613
Seitenzahl: 80
Format: 230 x 215 mm
Sprache: Deutsch, Russisch
Liebevolle deutsch/russische Fotoreportage über Menschen in der Pflege.
Die Gesichter, die uns aus diesem Buch anschauen, haben alle ihre eigene Geschichte. Sie erzählen von glücklichen Zeiten in fernen Ländern, von schmerzlichen Erfahrungen damals und heute. Spuren gelebten Lebens, die uns offen entgegentreten, fordern uns auf zu einem stummen Dialog. Mit diesem Buch treten wir, wie der Kleine Prinz, ein in die magische Welt des Sich-Kennenlernens. Geschichte wird von Menschen wie diesen geschrieben, und dies ist ein Geschichtsbuch der besonderen Art.
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Katz, Ilana (Hg.)
Mit dem Herzen sehen. Menschen in der Pflege
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Die Gesichter, die uns aus diesem Buch anschauen, haben alle ihre eigene Geschichte. Sie erzählen von glücklichen Zeiten in fernen Ländern, von schmerzlichen Erfahrungen damals und heute. Spuren gelebten Lebens, die uns allen entgegentreten, fordern uns auf zu einem stummen Dialog. Mit diesem Buch treten wir, wie der Kleine Prinz, ein in die magische Welt des Sich-Kennenlernens. Geschichte wird von Menschen wie diesen geschrieben, und dies ist ein Geschichtsbuch der besonderen Art.
Diese liebevolle Fotoreportage ist das mindeste, was wir diesen Menschen schulden: Sie gibt ihnen die Sprache, mit der sie ihre Geschichten uns Deutschen erzählen können. Sie gibt ihnen, die die in Deutschland zu „Flüchtlingen“, „Antragsstellern“, "Leistungsempfängern“ geworden sind, ihre Namen zurück, ohne ihre Vor- und Nachnamen zu nennen. Diese Reportage ist das Mindeste, was wir, die
deutsche Gesellschaft, uns selbst schulden: das Bewusstsein, dass die Zukunft dieses Landes eine individuelle, konkrete, menschliche Vergangenheit hat, die immer noch unter uns lebt.
Die Pflege von Menschen ist eine wichtige und schöne
Arbeit. Es ist überwältigend und berührend, was viele unserer
Patientinnen und Patienten während der gemeinsamen
Zeit aus ihrem Leben berichten. Wir können viel von ihnen
lernen. Die Pflege ist jedoch auch harte Arbeit. Meine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in vielerlei Hinsicht
kräftig sein. Sie müssen Menschen heben, bewegen,
hinstellen und hinsetzen. Gleichzeitig müssen sie dabei
auf die Sicherheit, die Bedürfnisse und die Würde dieser
Menschen achten. Und ja, auch auf den Zeitplan, denn der
Dienst am Menschen muss auch wirtschaftlich funktionieren.
Stark müssen meine Mitarbeiter auch im seelischen Sinn
sein. Wer in der Pflege tätig ist, der findet hinter jeder
Wohnungstür, die sich öffnet, einen Menschen mit einer
einzigartigen Geschichte vor. Mit erfüllten und geplatzten
Träumen, mit ewig währenden und vergangenen
Beziehungen, und fast immer mit großer Lebensfreude. Wir
machen uns das Wohlergehen dieser Menschen zu eigen.
Weil jeder Pfleger und jede Pflegerin mehrere Menschen
betreut, gehört zum Pflegeberuf auch, die seelische Kraft
aufzubringen, mit diesen Geschichten umzugehen. Die
Erfahrungen und Gefühle der Patientinnen und Patienten
beschäftigen uns nicht nur während der Gespräche mit
ihnen, sondern auch danach. Manche sind tragisch und
herzzerreißend, andere voller Glück, und nicht selten mischt
sich beides in einer Biografie zu einem bunten Gemälde. Je
länger man einen Menschen betreut, desto mehr erschließt
sich einem dieses Gemälde.
An der außergewöhnlichen Schönheit und Vergänglichkeit,
die uns unsere Patientinnen und Patienten jeden Tag vor
Augen führen, möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser
mit Hilfe dieses besonderen Buches teilhaben lassen. Wir
laden Sie ein, die Fotos auf sich wirken zu lassen. Sie zeigen
– wie die kurzen Texte mit Episoden aus dem Leben der
Menschen – nur einen kleinen Funken. Lassen Sie deshalb
Ihrer Phantasie freien Lauf und versuchen Sie – ganz im Sinne
des Buchtitels – mit dem Herzen zu sehen. Wir bemühen
uns täglich, diesem Anspruch gerecht zu werden. Wo es uns
gelingt, werden wir mit einem weiteren Blick auf komplexe
und schöne Menschen belohnt.
Eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit
Menschen, die Krieg und Verfolgung erlebt haben. Unter den
Patientinnen und Patienten meines Pflegedienstes sind auch
viele Jüdinnen und Juden, die von den Nationalsozialisten für
lebensunwürdig erklärt wurden und die doch überlebten. Sie
wurden in Konzentrationslager verschleppt, ihnen wurden
Angehörige und Vermögen geraubt. Die Nazis haben versucht,
sie endgültig zu entmenschlichen. Heute ist es unsere
Verantwortung, bei der täglichen Pflege nie zu vergessen, was
diesen Patientinnen und Patienten auf die Seele gebrannt
wurde. Und wir erleben immer wieder, dass in diesen
Menschen natürlich viel mehr steckt, als eine schreckliche
Erfahrung, die sie ein Leben lang begleiten wird. In ihnen
stecken Hoffnungen, Wünsche und alltägliche Sorgen. Und
auch Lebensfreude, trotz allem. Von dem Vertrauen, das sie uns
entgegenbringen, fühlen wir uns geehrt.
Ich danke allen Menschen, die Sie in diesem Buch sehen,
sehr herzlich für die Erlaubnis, die Fotos für dieses Buch
verwenden zu dürfen. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass
sie einen persönlichen Ausschnitt aus ihrem Leben nicht
nur mit ihren Pflegerinnen und Pflegern, sondern nun auch
mit den Leserinnen und Lesern dieses Buches teilen. Dass
es wichtig ist, sein eigenes Leben mit anderen Menschen
zu teilen, zieht sich als Erkenntnis wie ein roter Faden durch
das Werk „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Wir
haben unseren Fotocollagen deshalb Auszüge aus diesem
wunderschönen Buch zur Seite gestellt. Die klugen Worte
des französischen Schriftstellers sollen unsere Gedanken zu
den Bildern unserer Patientinnen und Patienten abrunden.
Ilana Katz
Rezensionen
Dr. Eva Schulz-Jander, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Koordinierungsrates:Die Gesichter, die uns aus diesem Buch anschauen, haben alle ihre eigene Geschichte. Sie erzählen von glücklichen Zeiten in fernen Ländern, von schmerzlichen Erfahrungen damals und heute. Spuren gelebten Lebens, die uns allen entgegentreten, fordern uns auf zu einem stummen Dialog. Mit diesem Buch treten wir, wie der Kleine Prinz, ein in die magische Welt des Sich-Kennenlernens. Geschichte wird von Menschen wie diesen geschrieben, und dies ist ein Geschichtsbuch der besonderen Art.
Mehr Infos
Dr. Sergey Lagodinsky MPA (Harvard), Autor und Repräsentant der Jüdischen Gemeinde zu Berlin über das Buch: Diese liebevolle Fotoreportage ist das mindeste, was wir diesen Menschen schulden: Sie gibt ihnen die Sprache, mit der sie ihre Geschichten uns Deutschen erzählen können. Sie gibt ihnen, die die in Deutschland zu „Flüchtlingen“, „Antragsstellern“, "Leistungsempfängern“ geworden sind, ihre Namen zurück, ohne ihre Vor- und Nachnamen zu nennen. Diese Reportage ist das Mindeste, was wir, die
deutsche Gesellschaft, uns selbst schulden: das Bewusstsein, dass die Zukunft dieses Landes eine individuelle, konkrete, menschliche Vergangenheit hat, die immer noch unter uns lebt.
Inhalt
VorwortDie Pflege von Menschen ist eine wichtige und schöne
Arbeit. Es ist überwältigend und berührend, was viele unserer
Patientinnen und Patienten während der gemeinsamen
Zeit aus ihrem Leben berichten. Wir können viel von ihnen
lernen. Die Pflege ist jedoch auch harte Arbeit. Meine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in vielerlei Hinsicht
kräftig sein. Sie müssen Menschen heben, bewegen,
hinstellen und hinsetzen. Gleichzeitig müssen sie dabei
auf die Sicherheit, die Bedürfnisse und die Würde dieser
Menschen achten. Und ja, auch auf den Zeitplan, denn der
Dienst am Menschen muss auch wirtschaftlich funktionieren.
Stark müssen meine Mitarbeiter auch im seelischen Sinn
sein. Wer in der Pflege tätig ist, der findet hinter jeder
Wohnungstür, die sich öffnet, einen Menschen mit einer
einzigartigen Geschichte vor. Mit erfüllten und geplatzten
Träumen, mit ewig währenden und vergangenen
Beziehungen, und fast immer mit großer Lebensfreude. Wir
machen uns das Wohlergehen dieser Menschen zu eigen.
Weil jeder Pfleger und jede Pflegerin mehrere Menschen
betreut, gehört zum Pflegeberuf auch, die seelische Kraft
aufzubringen, mit diesen Geschichten umzugehen. Die
Erfahrungen und Gefühle der Patientinnen und Patienten
beschäftigen uns nicht nur während der Gespräche mit
ihnen, sondern auch danach. Manche sind tragisch und
herzzerreißend, andere voller Glück, und nicht selten mischt
sich beides in einer Biografie zu einem bunten Gemälde. Je
länger man einen Menschen betreut, desto mehr erschließt
sich einem dieses Gemälde.
An der außergewöhnlichen Schönheit und Vergänglichkeit,
die uns unsere Patientinnen und Patienten jeden Tag vor
Augen führen, möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser
mit Hilfe dieses besonderen Buches teilhaben lassen. Wir
laden Sie ein, die Fotos auf sich wirken zu lassen. Sie zeigen
– wie die kurzen Texte mit Episoden aus dem Leben der
Menschen – nur einen kleinen Funken. Lassen Sie deshalb
Ihrer Phantasie freien Lauf und versuchen Sie – ganz im Sinne
des Buchtitels – mit dem Herzen zu sehen. Wir bemühen
uns täglich, diesem Anspruch gerecht zu werden. Wo es uns
gelingt, werden wir mit einem weiteren Blick auf komplexe
und schöne Menschen belohnt.
Eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit
Menschen, die Krieg und Verfolgung erlebt haben. Unter den
Patientinnen und Patienten meines Pflegedienstes sind auch
viele Jüdinnen und Juden, die von den Nationalsozialisten für
lebensunwürdig erklärt wurden und die doch überlebten. Sie
wurden in Konzentrationslager verschleppt, ihnen wurden
Angehörige und Vermögen geraubt. Die Nazis haben versucht,
sie endgültig zu entmenschlichen. Heute ist es unsere
Verantwortung, bei der täglichen Pflege nie zu vergessen, was
diesen Patientinnen und Patienten auf die Seele gebrannt
wurde. Und wir erleben immer wieder, dass in diesen
Menschen natürlich viel mehr steckt, als eine schreckliche
Erfahrung, die sie ein Leben lang begleiten wird. In ihnen
stecken Hoffnungen, Wünsche und alltägliche Sorgen. Und
auch Lebensfreude, trotz allem. Von dem Vertrauen, das sie uns
entgegenbringen, fühlen wir uns geehrt.
Ich danke allen Menschen, die Sie in diesem Buch sehen,
sehr herzlich für die Erlaubnis, die Fotos für dieses Buch
verwenden zu dürfen. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass
sie einen persönlichen Ausschnitt aus ihrem Leben nicht
nur mit ihren Pflegerinnen und Pflegern, sondern nun auch
mit den Leserinnen und Lesern dieses Buches teilen. Dass
es wichtig ist, sein eigenes Leben mit anderen Menschen
zu teilen, zieht sich als Erkenntnis wie ein roter Faden durch
das Werk „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Wir
haben unseren Fotocollagen deshalb Auszüge aus diesem
wunderschönen Buch zur Seite gestellt. Die klugen Worte
des französischen Schriftstellers sollen unsere Gedanken zu
den Bildern unserer Patientinnen und Patienten abrunden.
Ilana Katz
Vorwort
Leseproben