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Euregioverlag - Kassel & Region, Kunst & Kultur
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Renner, Silke, Hg.
Beberbeck zwischen Sababurg und Gesundbrunnen
Eine Zeitreise durch die Region



Mit Beiträgen von Helmut Burmeister, Nana, Fautner, Gerd Fenner, Ulrike Hanschke, Dietrich Köhling, Bert Petersen, Hermann-Josef Rapp, Silke Renner, Klaus Sippel, Christine Swoboda-Körner, Jochen Tamm, Petra Werner



Umfang: 152 Seiten, vierfarbig, Fadenheftung, Hardcover



euregioverlag 2008

ISBN: 978-3933617-35-4





Der kleine Band 'Beberbeck zwischen Sababurg und Gesundbrunnen' macht Lust, sich auf eine Zeitreise durch diese kleine, im Vergessen versunkene Region zu begeben.
Preis: 20.00 €
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Rezensionen
„Der oberste Zipfel Hessens, der nördlich von Kassel beginnt, hat seinen ganz eigenen Charme. Der kleine Band 'Beberbeck – zwischen Sababurg und Gesundbrunnen', den Silke Renner herausgegeben hat und der im euregioverlag erschienen ist, macht Lust, sich auf eine Zeitreise durch diese kleine, im Vergessen versunkene Region zu begeben. ... Über Jahrhunderte war die Sababurg Jagdschloss und ein Ort höfischer Feste, zu dem die Bewohner und Gäste in großer Zahl regelmäßig anreisten. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand von 1570 an ein Tierpark, dessen Geschichte Petra Werner aufgearbeitet hat. Wenige Kilometer westlich der Sababurg liegt das Gut Beberbeck in einer Senke. Das Gestüt war für die Pferdezucht in Kurhessen von entscheidender Bedeutung, wie Silke Renner schreibt. Es wurde später von den Preußen zu einem ihrer fünf Hauptgestüte ernannt. Es lohnt die phantastische Anlage zu erkunden, sie zu durchschreiten, immer wieder die Perspektive zu wechseln, aber auch den Weg auf eine der Anhöhen zu gehen, um die Anlage in ihrer Tal-Lage zu erfassen. Die klassizistischen Gebäude sind so geschickt gestaffelt, das je eine Baureihe die andere überragt.

Faszinierend und beispielgebend ist schließlich die Geschichte des Gesundbrunnens in Hofgeismar, die Gerd Fenner als ein 'Fürstenprojekt des 18. Jahrhunderts' beschreibt. Die Autoren haben eine treffliche Analyse der erfolgreichen Infrastrukturprojekte im Nordzipfel Hessens geliefert. Freilich sind Urlaub und Zerstreuung in diesen demokratischen Zeiten kein Privileg mehr der höfischen Gesellschaft, sondern Selbstverständlichkeit für Millionen. Entsprechend haben sich die Maßstäbe verschoben, gleichwohl das Ziel der Menschen dasselbe geblieben ist: Sie suchen Divertissements in den jeweiligen Galanteriebuden ihrer Epoche.“ (Claus Peter Müller in der FAZ 2008)
Mehr Infos
Beberbeck ist eine Ortschaft im nordhessischen Reinhardswald, deren Entstehungsgeschichte bis in die Steinzeit zurückreicht. Unter Kurfürst Wilhelm II. wurde es zu einem Hauptgestüt ausgebaut. Die bauliche Anlage ist größtenteils bis heute erhalten und präsentiert sich in klassizistischer Formensprache. Der vorliegende Sammelband mit Beiträgen von Helmut Burmeister, Nana Fautner, Gerd Fenner, Ulrike Hanschke, Dietrich Köhling, Bert Petersen, Hermann-Josef Rapp, Silke Renner, Klaus Sippel, Christine Swoboda-Körner, Jochen Tamm und Petra Werner informiert aus der Sicht unterschiedlicher Fachdisziplinen über die abwechslungsreiche Kulturlandschaft Beberbecks. Beginnend mit der Geschichte des Ortes und der Entstehungsgeschichte des Gestüts folgen Ausführungen über die landwirtschaftliche Entwicklung, den Naturraum sowie die Pferdezucht, die 1929 mit der Überführung der Beberbecker Pferde nach Polen endete. Deren Blut ist noch heute über Nachkommen nachweisbar. Abgerundet wird das Bild durch künstlerische Blicke auf die inspirierenden Charakteristika des Gebiets. Den fürstlichen Pfaden folgend führt der Überblick dann weiter zur Sababurg mit dem angrenzenden Tierpark sowie zum Gesundbrunnen.
Inhalt
Einleitung

Silke Renner



Archäologie der Gemarkung Beberbeck

Klaus Sippel



Das Gestüt Beberbeck

Silke Renner



Gründlicher Unterricht von der Pferdezucht und der Anlegung der Gestütte



Das Pferd als begehrtes Haus- und Nutztier

Silke Renner



Vom wilden Gestüt zur kontrollierten Zucht in Hofgestüten

Nana Fautner



Gestütsgebäude Eine einfache Bauaufgabe?

Silke Renner



Von den Zapfenburgern über Optimus bis zu Reinhardswald - Beweise einer bis heute spürbaren Einflussnahme Beberbecks auf die jüngere Geschichte der Pferdezucht

Bert Petersen



Die Landwirtschaft in Beberbeck von 1840 bis heute

Dietrich Köhling



Naturräumliche Ausstattung und Arteninventar

Hermann-Josef Rapp/Dr. Jochen Tamm



Die Natur schuf das Pferd für die Freiheit



Der Maler Theodor Rocholl und die Pferde des Gestüts Beberbeck

Helmut Burmeister



Parforcejagd - Auf den Spuren der Malerin Helen Meyer-Moringen

Christine Swoboda-Körner



Die Sababurg das Jagdschloss der Landgrafen von Hessen im Reinhardswald

Ulrike Hanschke



Die Geschichte des Tierparks Sababurg im Reinhardwald

Petra Werner



Ein Fürstenprojekt des 18. Jahrhunderts der Gesundbrunnen

Gerd Fenner



Vorwort
Silke Renner - Einleitung



Der Ort Beberbeck liegt in Nordhessen, ca. 8 km nordöstlich von Hofgeismar und etwa 4 km von der östlich gelegenen Sababurg entfernt. Er befindet sich im Gebiet des Reinhardswaldes in einer Talsenke, umgeben von weitläufigen Ackerflächen (Abb. siehe Nachsatzblatt). Archäologische Funde wie zum Beispiel Steinartefakte, Keramikscherben oder Reste von Töpferöfen in der Gemarkung Beberbeck geben Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Ortes, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Für die Entwicklung Beberbecks zu einem Hauptgestüt war Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel (1777–1847, reg. 1821–1831) verantwortlich, der seinen Oberhofbaumeister Johann Conrad Bromeis (1788–1855) im Jahre 1823 mit einer umfangreichen baulichen Erweiterung der bestehenden Hofanlage zum Gestüt beauftragte. Zwischen 1827 und 1831 entstanden die zum Teil noch heute erhaltenen denkmalgeschützten Gebäude in klassizistischer Formensprache. Das Gestüt war für die kurhessische Pferdezucht von zentraler Bedeutung und wurde zu einem der fünf Hauptgestüte Preußens ernannt.

Zu den üblichen Ritualen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel gehörte es, nach teilweise festen Routen die Residenzen des Landes aufzusuchen. Am Beispiel Reinhardswald ist zu sehen, dass die Sababurg ebenso beliebtes Ausflugsziel war wie der im beginnenden 18. Jahrhundert errichtete Gesundbrunnen. Auf der Sababurg widmete man sich der Jagd oder der Sammlung seltener Tiere, während man im Gesundbrunnen Trink- oder Badekuren genoss und sich mit Konzerten, Tanz und Spielen vergnügte. So wird über Landgraf Karl (1654–1730, Reg. seit 1670) berichtet, dass er in späteren Jahren seine Besuche auf der Sababurg gerne mit Aufenthalten im Gesundbrunnen verbunden hat. Karls Enkel, Landgraf Friedrich II. (1720–1785, Reg. seit 1760) reiste in fester Reihenfolge […] zur Reiherbeize nach Wabern und Heydau, zum Gesundbrunnen nach Hofgeismar, zur Jagd auf die Sababurg im Reinhardswald und schließlich zum Schloß Weißenstein […]. Zu diesem Zweck wurde eine befestigte Waldstraße von der Sababurg über Beberbeck bis zum Gesundbrunnen angelegt. Friedrichs Sohn, Landgraf Wilhelm IX. (1743–1821, Reg. seit 1785, ab 1803 Kurfürst), berichtet in seinem Tagebuch über Ausflüge nach Hofgeismar, Beberbeck und zur Sababurg. Das Gestüt Beberbeck rückt im März 1786 ins Zentrum seines Interesses. Er befasst sich mit dem mangelhaften Bestand an Pferden und mustert alte Stuten aus. Kurfürst Wilhelm II. ließ während seiner Regierungszeit neben der Erweiterung des Gestütes Beberbeck auch die Gebäude des Gesundbrunnens und des Schlösschen Schönburg modernisieren. Von dort aus wurden Vergnügungsreisen nach Beberbeck, Sababurg, Wilhelmsthal und die nähere Umgebung unternommen.



Die Zucht von Pferden für den Landgräflichen Hof wurde bereits seit dem 15. Jahrhundert auf der Sababurg betrieben. Mit dem Ausbau der Burg zu einem Jagdschloss wurden im angrenzenden Tierpark neben den Pferden auch seltene Tiere gehalten. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Pferdezucht aus Platzgründen nach Beberbeck verlagert, das zu einem landwirtschaftlichen Betrieb ausgebaut wurde. Engagierte Gestütsleiter wie Bernhard Ulrichs förderten auch nach der kurfürstlichen Zeit den landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Gestüt Beberbeck. Im 19. Jahrhundert wurde die Ackerbauschule Beberbecks geschlossen und in ihrer Nachfolge die Landwirtschaftsschule Hofgeismar gegründet und im Gesundbrunnen eingerichtet. Die Pferdezucht in Beberbeck endete 1929 nach Überführung der Beberbecker Pferde nach Polen. Deren Blut ist im Übrigen noch heute über Nachkommen nachweisbar. Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs und in den nachfolgenden Jahren kamen Flüchtlinge in Beberbeck unter. Beberbeck ist heute eine Staatsdomäne, deren landwirtschaftlicher Betrieb sich selbst trägt. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung ist die Gemarkung Beberbeck inzwischen teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen und bietet Raum für seltene Tierarten und beeindruckende Baumriesen. Auch Künstler wie Theodor Rocholl (1854–1933) statteten der Region im Reinhardswald häufig und gerne Besuche ab. Er fand seine Hauptmotive in Pferden und alten Bäumen, denen er in seinen Darstellungen eine unvergleichliche Lebendigkeit verlieh. Helen Meyer-Moringen (1898–1965), die nach Kriegsende direkt in Beberbeck lebte, hielt ihre Beobachtungen von Mensch und Tier, Reiter und Pferd mit einem Augenzwinkern in Zeichnungen fest.



Der vorliegende Sammelband informiert aus der Sicht unterschiedlicher Fachdisziplinen über die abwechslungsreiche Kulturlandschaft Beberbeck. Beginnend mit der Geschichte des Ortes und des Gestütes Beberbeck folgen Ausführungen über die Pferdezucht, die landwirtschaftliche Entwicklung und den reichhaltig ausgestatteten Naturraum. Abgerundet wird das Bild durch künstlerische Blicke auf die inspirierenden Charakteristika des Gebiets. Den fürstlichen Pfaden folgend führt der Überblick dann weiter zur Sababurg mit dem angrenzenden Tierpark sowie dem Gesundbrunnen.



Leseproben
Hermann-Josef Rapp und Jochen Tamm

Naturräumliche Ausstattung und Arteninventar



Das Holzapetal ein wertvolles Schutzgebiet bei Beberbeck

Direkt zu Füßen des Hofgutes Beberbeck schlängelt sich unauffällig und kaum beachtet die Holzape durch den Reinhardswald. Von ihrer Quelle oben im Staufenberger Bruch bis hinab zur Mündung in die Diemel bei Wülmersen legt sie rund 17 km zurück. Der größte Teil ihres Weges bleibt im großen Wald verborgen. Nur für ein kurzes Stück am Oberlauf unterhalb der Kasseler Schneise sowie am Hofgut Beberbeck und am Walddörfchen Gottsbüren verlässt sie den Waldschatten für einige Kilometer und tritt hinaus ins offene Gelände. Nur bei Gottsbüren kommt sie in einiger Entfernung an einer größeren menschlichen Siedlung vorbei. Ansonsten trifft sie unterwegs nur noch auf wenige Einzelgehöfte und Wege.

Seinen ursprünglichen, naturnahen Zustand verdankt das Holzapetal, wie der ganze Reinhardswald, dem armen Untergrund. Dieser wird im Wesentlichen von den uralten Wüstensedimenten des Mittleren Buntsandsteins gebildet, die sehr nährstoffarm sind und zu schlechten, sauren Böden verwittern. Sie eignen sich kaum für eine ergiebige landwirtschaftliche Nutzung und verhinderten damit auch die dauerhafte Ansiedlung der Menschen. Meist blieb dort der Wald erhalten, und die Bäche durften weiterhin frei durch die Landschaft fließen, sich selbst ihr Bett und ihre Aue gestalten.

So ist es nicht verwunderlich, dass das Holzapetal zu den besonderen Naturschätzen, zu den Kronjuwelen des Reinhardswaldes gehört. Das Tal liegt etwas im Schatten seines berühmten Nachbarn, des Urwalds Sababurg.. Wo im dicht besiedelten Mitteleuropa gibt es noch solche langen, unbesiedelten Bachtäler, fast nur von Wald und Waldwiesen begleitet, unverbaut und mit glasklarem, sauberem Wasser? Wo finden die Pflanzen- und Tierarten der Bachauen noch solche unverdorbenen, natürlichen Lebensbedingungen auf großer Fläche vor? Nur an wenigen Stellen, wie wir wissen. Und daher reicht die Bedeutung des Holzapetals als Naturraum deutlich über die des Reinhardswaldes hinaus. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen.

Beginnen wir mit dem Bach selbst. Er ist so ganz ein Kind des Reinhardswaldes. Wie der Boden dieses Waldes, so ist und bleibt das Bachwasser kühl, nährstoffarm und recht sauer. Das hat zwar den Nachteil, dass eine Reihe von Wasserpflanzen und Wassertieren, die in den Bächen über Kalk und Basalt gut gedeihen, hier nicht leben können. Doch das wird durch den Vorteil ausgeglichen, dass das Wasser der Holzape auf ihrer gesamten Strecke klar und sauerstoffreich bleibt. Ein weiterer Vorteil der Herkunft aus dem Reinhardswald ist, dass der Bach stetig über das ganze Jahr hinweg Wasser führt und nicht, wie so mancher Bach auf Kalk oder Tonschiefer, im Sommer trocken fällt.

Aufgrund ihres freien, unverbauten Laufes bietet die Holzape neben ihrem gewöhnlichen, steinig-kiesigen Bachbett darüber hinaus eine Reihe von Sonderstrukturen, die heute den meisten Bächen fehlen. Das sind besonders der intakte Quellsumpf, die offenen Riesel- und Sickerfluren am Oberlauf, die Kies- und Sandbänke des Mittel- und Unterlaufs sowie die zahlreichen Lehmsteilwände. Ergänzt und bereichert wird dies durch die vielen Tümpel und einige naturnahe Teiche, welche die Holzape regelmäßig begleiten.

Diesen Reichtum an Bachstrukturen beantwortet die Natur prompt mit Artenreichtum. Zwischen dem Gestein und den flutenden Quellmoosen des Bachbettes leben zahllose, kleine Wassertiere. Die Hauptmasse bilden dort die Larven von Eintags-, Stein- und Köcherfliegen. Wenn aus ihnen die erwachsenen Insekten geschlüpft sind, tanzen diese oft in dichten Schwärmen über dem Bach und seiner Aue. Viele andere Tiere leben von diesem üppigen Insektenangebot, sowohl zu Wasser wie zu Land und in der Luft.

Dadurch ist der Tisch für die Fische in der Holzape reich gedeckt. So leben hier starke Bestände der rot getupften Bachforelle, der stacheligen Groppe und des heimlich im Sand versteckten Bachneunauges. Auch die Larven des Feuersalamanders machen sich das gute Futterangebot im Bach zu Nutze. Die erwachsenen Feuersalamander leben allerdings mehr in den umliegenden Wäldern und Wiesen. Ähnlich verhalten sich die vielen Grasfrösche, die im Vorfrühling ihre Laichklumpen in den Tümpeln und Teichen des Holzapetals ablegen.

Die größte biologische Besonderheit des Holzapetals stellt der Insektenreichtum der Gewässer dar. Dazu gehören einige Libellen-Arten, die heute selten und stark gefährdet sind. Manche von ihnen findet man im weiten Umkreis an keiner anderen Stelle mehr, andere treten dort nur spärlich auf und sind an klare, saubere Bäche und Quellen gebunden. Sie leben, sowohl als Larven unter Wasser als auch als fertige Fluginsekten über Wasser, fast ganz von dem Kleingetier, das sich in den Gewässern des Holzapetals entwickelt.

Ganz besonders hervorzuheben und von überregionaler Bedeutung sind die Vorkommen des Kleinen und des Südlichen Blaupfeils (Orthetrum coerulescens, O. brunneum) sowie der Gebänderten und der Frühen Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum, Sympetrum fonscolombei). Die drei erstgenannten benötigen für die Entwicklung ihrer räuberischen Larven ausschließlich seichte, durchsonnte und dennoch glasklare, sauerstoffreiche Gewässer. Solche speziellen Lebensbedingungen finden sie weit und breit nur in den Sickerfluren der Holzape unterhalb der Kasseler Schneise. Nirgendwo in Hessen treten die Libellen in dieser Kombination, Häufigkeit und Stetigkeit auf. Die Blaupfeil-Arten, die beide auch wärmeliebend sind und eine mehr südliche Verbreitung haben, kommen an diesen Stellen in manchen Jahren sogar häufig vor. Die beiden Heidelibellen-Arten sind allerdings auch hier recht spärlich. Die schönste dieser Arten, die Gebänderte Heidelibelle, ist in manchen Jahren überhaupt nicht zu finden.

Doch damit sind die Besonderheiten unter den Libellen des Holzapetals nicht erschöpft. Im Bach selbst leben große Bestände der Blaugrünen Prachtlibelle (Calopteryx virgo), die sich nur in kühlen, sauberen Bächen entwickelt und gefährdet ist. In den Quellen und seichten Bachbuchten leben die gefräßigen Larven der beiden größten Libellenarten in Deutschland, der Zweigestreiften und der Gestreiften Quelljungfer (Cordulegaster boltoni, C. bidentatus). Während die erste Art in den sauberen Waldbächen des hessischen Mittelgebirges noch allgemein verbreitet ist, findet man die zweite nur selten in kalten Quelltöpfen des höheren Berglandes. In dieser Kombination ist die Libellenfauna des Holzapetal einzigartig.

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